Budapest und Wien. Technischer Fortschritt und urbaner Aufschwung im 19. Jahrhundert - Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs 9. - Beiträge zur Stadtgeschichte 7. (Budapest - Wien, 2003)
Beáta Fabó: Militärische Einrichtungen in der Stadtstruktur Budapests
62 würde, letztlich wurde aber hier eine Kaserne eingerichtet. Diese Kaserne entstand in der Nähe des damaligen, im Zentrum der Siedlung errichteten Zichy-Schlosses (nach 1805), und das Schloss diente später ebenfalls militärischen Zwecken. Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts Die napoleonischen Kriege hatten auf beide Städte indirekte Auswirkungen. Die Anzahl der Soldaten, die in der Stadt unterzubringen war, vergrößerte sich. Im Sinne der Anordnung des königlichen Statthaltereirates aus dem Jahre 1817 war die Stadt zur Einquartierung des Militärs verpflichtet. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war hier nur eine kleinere Gamisonstruppe von 2-3.000 Mann stationiert. Die städtische Kaserne (Drei-Hasen-Kaseme) wurde in den Jahren zwischen 1801 und 1809 in der Wasserstadt (Víziváros) durch den Umbau eines alten, städtischen Brauerei-Gasthofs errichtet. Um die Mitte des Jahrhunderts wurde sie mehrmals erweitert, und sie stand ein Jahrhundert lang im Gebrauch.1 Zu Anfang der 1840er Jahre verfügte Ofen über fünf kleinere Infanteriekasemen, im Gegensatz zu der einzigen kleinen Kaserne in Pest (Gemse). In Pest waren 9.000 Mann stationiert. Die Soldaten wurden im Neugebäude, in der mit dem früheren Invalidenpalais verbundenen Kaserne und in Privathäusem untergebracht, die Kriegsinvaliden wurden bis zum Jahre 1842 im Invalidenpalais einquartiert. Gegen 1830 ließ das Militärkommando für das Fuhrwesen (450 Mann) eine einstöckige Kaserne seitlich des Invalidenpalais (von der Landstraße [Országút] gesehen) erbauen. Die Munizipalbehörde musste insgesamt 18 Infanteriekompanien und einen Regimentsstab, das heißt 2.800 Mann, unterbringen; mangels einer eigenen Kaserne konnte sie ihre Einquartierungsverpflichtung nur im Weg angemieteter Häuser erfüllen. Die Stadt beschloss daher 1832 den Bau einer eigenen Kaserne. 1843 bewilligte der Statthaltereirat den Bau, 1845/46 wurde er auch ausgeführt. Das große, dreistöckige Gebäude, das für die Unterbringung eines Infanterieregiments geeignet war, wurde in der Nähe des Zentrums der sich damals entwickelnden Stadt, nicht weit von der Rákos-Grube entfernt, gebaut (an der Ecke der Üllöistraße und des heutigen Großrings, von 1892 an trug es den Namen Maria- Theresia-Kaseme). Das fertiggestellte Gebäude wurde vom Militär gemietet. Das Generalkommando hatte seinen Sitz in der Burg von Ofen, in der Nachbarschaft des Burgschlosses. Die Reitbahn des Palatins wurde zu einem Militärreitinstitut umgebaut (1820). Am südlichen Ende der Burg wurde 1 1910 zogen sie aus der nicht mehr zeitgemäßen Kaserne in die nebenstehende, neu gebaute Pálffy-Kaseme um, und später, am Ende der 1930er Jahre, wurde sie abgerissen.