A budai mészárosok középkori céhkönyve és kiváltságlevelei - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 1. (Budapest, 2008)
AUFSÄTZE
zität der Urkunde trauen und konnte man derjenigen des Zunftbriefes nicht trauen? Der Teil des ursprünglich lateinischen Textes der Artikel im Gesetzbuch, der sich auf Adalbert IV. beruft, stellt eine Übersetzung des lateinischen Textes der Goldenen Bulle, die der König 1244 für die Stadt Pest erlassen hatte, die später aber in Ofen Anwendung fand, dar. 23 Außerdem finden wir auch Artikel, die eine unbekannte Urkunde von Adalbert IV. erwähnen. Unter Berufung auf die Goldene Bulle des Königs verbietet Artikel 65, dass jemand ein Handwerk ausübt, von dem er nichts versteht. Dieser Punkt ist allerdings in der Goldenen Bulle von 1244 nicht enthalten. Die Urkunde verwendet hier für das Handwerk das Wort „ampt" (officium). Den ursprünglich lateinischen Artikel transkribierte die Stadt Ofen 1494 auf Ersuchen der Gerber von Hermannstadt aus dem Statut des Königs, das für die Handwerker zu Ofen erlassen worden war, der Text ist aber kürzer, als der im Gesetzbuch zu lesende deutsche Text. Auch dieser verweist auf die für die Handwerker erlassene Verfügung, ebenso wie die Urkunde der Fleischer. 24 Artikel 66 erwähnt Adalbert in Zusammenhang mit der Gewinnung des Bürgerrechts und dem Verbot von Zusammenkünften, die der Rat nicht genehmigt hatte. Die Akzeptanz der Bezugnahme wird dadurch erschwert, dass letztere aus einer Urkunde von Sigismund (Zsigmond) aus dem Jahre 1403 stammt. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass die Regelung des Bürgerrechts auf Adalbert IV. zurückgeht. 25 Artikel 70 beschäftigt sich mit den Tuchhändlern und den Krämern. 26 23 KUBINYI, ANDRÁS/JÁNOSI, MÓNIKA/KOVÁCS, PÉTER E./KÖBLÖS, JÓZSEF/TRINGLI, ISTVÁN (Hrsg.): Elenchus fontium históriáé urbanae. Bd. III/2. Budapest 1997, S. 39—41. 24 MOLLAY, Das Ofner Stadtrecht [wie Anm. 22], S. 86: „Wir haben gesetzt, das kainer aines andern ampt zwischen yn sol verwesn, das er nicht kann arbaitten, Sunder ein yeslicher sol genuegsam sein an seinem hanndel." (Der Anfang des Artikels handelt davon, dass die Meister deshalb nur ein einziges Handwerk ausüben sollen, damit jedermann ein Auskommen findet. Wer diese Bestimmung verletzt, soll drei Mark zahlen.) In der Urkunde des Jahres 1494 wurde die Jahresangabe des transkripierten Artikels entfernt, so dass wir nur wissen, dass er von Adalbert IV. an einem Tag vor dem kalendae des Monats August ausgestellt wurde, also Ende Juli. Der Artikel ist somit nicht mit der Goldenen Bulle, die am 24. November 1244 erlassen wurde, identisch. (KUBINYI u.a. (Hrsg.), Elenchus [wie Anm. 23], S. 61). Gemäß der Urkunde von 1494 hatte Adalbert den „super statutis mechanicorum, coneivium scilicet nostrorum emanatis comperimus lucide contineri, quod nullus mechanicus opus manuale seu officium alterius exercere debeat, sed unusquisque proprio officio sit contentus." Der Text wurde auch im gemeinsamen Zunftbrief der Siebenbürger Sachsen aus dem Jahre 1376 übernommen: „Item quod nullus mechanicus duas aut plures artes mechanicas exercere debeat, sed quilibet eorum plura artificia sciens ex his unum exercendum, quod voluerit eligat, aliaque artificia sub poena viginti marcarum fini argenti modo infra scripto persolvendarum perpétue dimittat." (ZIMMERMANN/WERNER (Hrsg.), Urkundenbuch [wie Anm. 13]. Bd. 2, S. 450. Das Gesetzbuch der Stadt Neustift, Liber I, Cap. XIX, aus dem Jahre 1525 zitiert nahezu wörtlich die Ofener Eintragung von Adalbert IV.: „Item, Quod nullus alterius opus manuale exerceat, quod ignorât, sed vnusquisque officio suo proprio sit contentus." (SCHMIDT, RUDOLF (Hrsg.): Statútum civitatis Ilok anno MDXXV. (= Monumenta historico-iuridica Slavorum meridionalium, XII). Zagreb 1938, S. 22. Das Gesetzbuch von Ofen und danach auch dasjenige von Neustift (Újlak) fügte die Worte „das er nicht kann arbaitten" bzw. „quod ignorât" hinzu, obwohl es sich ursprünglich - wie auch aus der Urkunde von 1376 hervorgeht - nicht darum handelte. Zum Gesetzbuch der Stadt Neustift (Újlak) siehe unten. 25 MOLLAY, Das Ofner Stadtrecht [wie Anm. 22], S. 86. Zum Bürgerrecht: SZENDE, KATALIN: Polgárnak lenni. A polgárjog megszerzésének elvei és gyakorlata a késő-középkori Sopronban [Als Bürger