Szita László (szerk.): Tanulmányok a török hódoltság és a felszabadító háborúk történetéből. A szigetvári történész konferencia előadásai a város és vár felszabadításának 300. évfordulóján, 1989 (Pécs, 1993)
I. Tanulmányok a török alóli felszabadító háború kérdéseiről - GERHARD SEEWANN: Politische und militärische Grundlagen der Türkenfeldzüge 1683-1699
Politische und militärische Grundlagen der Tlirkenfeldzüge 1683-1699 Gerhard Seewann Die 80er Jahre des 17. Jahrhunderts markieren einen grundlegenden Wendepunkt in der europäischen Geschichte: in der internationalen Politik und in der Staats- und Heeresverfassung im allgemeinen sowie in der Geschichte der Habsburgermonarchie im besonderen. Die ganze zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts kann als eine Zeit des Übergangs definiert werden, der sich im allgemeinen allmählich vollzog, in den 80er Jahren aber rasch beschleunigte und in einigen Staaten wie eben auch der Habsburgermonarchie in dieser Periode überaus intensivierte. Unter dem Aspekt der Staatsverfassung ist hier der Übergang zum absolutistischen Staat hervorzuheben, wie er im Frankreich unter Ludwig den XIV seine für alle Herrscher dieser Epoche bereits vorbildhafte Ausprägung gefunden hat. Unter dem Aspekt der Heeresverfassung der Übergang vom marodierenden, auf privatem Unternehmergeist wie - risiko aufgebauten Söldnerheer zum disziplinar fest gefügten, stehenden Heer unter der ausschließlichen Verfügung des obersten Kriegsherrn, des Souveräns, der seine Armee zu dem wirkungsvollsten Machtinstrument seiner absolutistischen Herrschaft ausbaut. Unter dem Gesichtspunkt der internationalen Politik schließlich geht aus dem Zweikampf der stärksten Militärmacht dieser Epoche, nämlich Frankreich mit den durch diese sich bedroht fühlenden, meist in wechselnden Koalitionen miteinander verbundenen Nachbarländern die neue Mächtegruppe der fünf europäischen Großmächte hervor, deren politischen Auseinandersetzungen sich im anschließenden 18. Jahrhundert nach dem neuen Grundprinzip ihrer gegenseitigen Beziehungen, nämlich ihrem wechselseitigen Gleichgewicht gestalten. In den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts jedenfalls legen zwei Staaten das realpolitische Fundament für ihren Aufstieg zur Großmacht: die Casa d'Austria, das Haus Österreich der Habsburger und das Haus Hohenzollern als Kurfürst von Brandenburg mit dem 1701 zum Königreich erhobenen Preußen. So wie Preußen für die Hohenzollern die außerhalb des Heiligen Römischen Reiches liegende Machtbasis für seinen unaufhaltsamen Aufstieg abgab, so erhielt das in den 80er Jahren eroberte Ungarn und Siebenbürgen eine analoge Funktion für die österreichischen Habsburger. Gleichwohl waren die Habsburger sowohl aus dynastischen als auch realpolitischen Gründen seit Kaiser Karl V in eine erbitterte Auseinandersetzung mit Frankreich verstrickt, die seit dem Regierungsantritt