Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)
III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás
hängt ein Bild von ihrem Haus in Ungarn. Letzten Endes gab sie zu, daß das Heimweh auch bei ihr da ist. Sie hatte nicht die Kraft, das alte Haus zu betreten, als sie die alte Heimat besuchte. Sie gibt zugleich zu, daß es von sehr ordentlichen ungarischen Siedlern aus der Slowakei bewohnt wird. Eine neue Formulierung hören wir von Gregor Hohmann: „Ich gehe immer gerne heim. Trotzdem, daß ich es hier nicht schlecht habe. Aber die Fleimat ist die Heimat. Da ist man groß geworden. Vater, Mutter, alle liegen auf dem Friedhof dort (...) Ich habe mir eine neue Heimat gegründet, hier sind meine Kinder. Mit dem muß ich fertig werden, mit dem muß ich leben. Aber die Fleimat bleibt immer in mir. Ich bin dort auf die Welt gekommen, bin dort groß geworden. Dort waren meine schönsten Jugendjahre, mit viel Schweiß." Johann Walter berichtet darüber, daß seine Mutter und seine Schwiegereltern die eingetretene Veränderung nicht haben bewältigen können. Sie litten bis zur letzten Stunde ihres Lebens an Heimweh. Wenn sie von etwas sprachen, dann war das das Zuhause. Es ging immer um Ungarn, um Hásságy, was wohl dort geschehen mag? Besonders stark war dieses Gefühl in ihnen im Früjahr und im Flerbst. Die alten Menschen sind wurzellos geworden. Zu Hause waren sie Großbauern, in Zittau waren sie nur Hilfsarbeiter. Zu Flause waren sie angesehene Leute, hier ein Niemand. Ihr ganzer Stolz waren ihre Pferde und der Viehbestand. Dies hörte nun auf. Nur zu gerne wären sie nach Ungarn zurückgezogen. Im Gegensatz zu ihrem Bruder erlebt Maria Walter das Heimwehgefühl: „Heimweh wie es sich gezeigt hat? Immer wieder, wenn man heimgedacht hat, oder wenn man einen Brief gekriegt hat dann hat man halt immer geweint. Oder wenn man ein Heimatlied gehört hat (...) So hat es sich gezeigt. Bei mir nur mit Tränen, mein Heimweh kommt nur mit Tränen. Sehr oft, 30 Jahre lang. 30 Jahre sind lang. Sind zu lang. Darum bin ich nicht heimgefahren, sonst wäre ich nie mehr zurückgekommen." Auch Gisella Herr hat Fleimweh: „Meinen Gefühlen nach bin ich sehr heimatverbunden. Schon als ich nach Fünfkirchen gekommen bin, das hat mir sehr weh getan, daß ich von der Heimat weggehen mußte. In Rußland hatte ich natürlich auch Heimweh, das waren ja besondere Umstände, und als wir ausgesiedelt worden sind und hier in Deutschland leben mußten, das Heimweh war da, das Heimweh ist heute noch da. Natürlich gibt es Menschen, die weniger Gefühle zeigen, aber ich war gefühlsmäßig immer mit der Heimat sehr verbunden (...) Das Heimweh hat sich ein bißchen geändert, als es mir ein bißchen besser ging." Auch Johann Neuberger ist der Meinung, daß das Fleimweh den älteren Personen sehr hart zugesetzt hat. Drei aus seinem Dorf haben Selbstmord begangen. Als er 1949 in Deutschland ankam, war die erste Frage, die man an ihn stellte, was zu Hause geschehen sei bzw. wann man heimkehren könne. Nach dem Aufstand im Jahre 1956 dachten aber nur noch sehr wenige an eine baldige Heimkehr. Seiner Meinung nach bedeutet „Heimat" für die Jugendlichen etwas ganz anderes, denn die