Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)

III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás

alten Erinnerungen machten nur einen Teil ihrer Gedankenwelt aus. Je älter sie jedoch werden, desto mehr interessieren sie sich für die Herkunft der Eltern, desto öfter suchen sie das Heimatdorf der Eltern (oder ihr eigenes) auf. Nur drei Personen von den Befragten verneinten die Frage nach dem Fleimweh. Josef Auth formulierte kurz: „Ich hatte kein Heimweh. Ich war hier ansässig, habe hier verdient. Ich war ja immer auswärts von daheim. Darum ist es mir nicht schwer gefallen, mich irgendwo anpassen zu wollen. Ich war immer anpassungsbereit." Er organisiert jedoch die Heimattreffen. Josef Brasch hat in Anbetracht seines 12jähri­gen Aufenthaltes in Kanada und seiner Welterfahrung erklärt, daß er kein echtes Heimweh habe. Es beschäftige ihn jedoch der Gedanke, seine Erinnerungen an das Heimatdorf von der Mutter dazu angeregt zu Papier zu bringen. Es läßt sich also festhalten, daß es über eine bestimmte Altersklasse hinaus in bezug auf die Aussiedlung keinen einzigen Menschen gibt, bei dem sich das Heimweh, in welcher Form und Größe auch immer, nicht gemeldet hätte. Die ersten Besuche in Ungarn Die Heimkehr war für beinahe alle Heimatbesucher ein erschütterndes Erlebnis. Unter den ersten, die die alte Heimat besuchten, befand sich Anton Kremm 1963, nachdem er seine grundlegenden sozialen Probleme bereits gelöst hatte. „Es war nicht einfach. Nach so vielen Jahren wieder in die Heimat zu kommen, wo man alles verlassen hat, wo die Kindheit war, wo die Freunde waren, einige sind noch dort. Die Begegnung mit dem Dorf Csávoly, mit den Freunden war sehr, sehr rührend. Es ist nicht einmal auszusprechen, wie schwer dies war. Man hat wieder alte Schulfreunde, ob Deutsche oder Ungarn oder Raizen, getroffen", berichtete er. Seitdem war er mehrmals in der Heimat. Das einzige Problem stellte für ihn die Beschaffung des Visums dar. Julius Schmidt machte sich trotz seiner schweren Situation auf den Weg. Die erste Einreisemöglichkeit bot sich Josef Schmidt 1963 an. „1963 konnten wir endlich einen Reisepaß bekommen. Wir haben die Gelegenheit wahrgenommen zusammen mit Heinrich Becht und seinem Freund Wasner. Wir fuhren einfach nach Ungarn. Zuerst landeten wir bei meiner Schwester in Sankt Peter (Moson­szentpéter-Mosonszentjános-Pusztasomorja). Damals lebte noch ihr Mann, der Péter Horváth. Sie habe ich zum letzten Mal 1947 gesehen, als ich in Wien wohnte. 1963 erlebten wir diese große Differenz zwischen unserem Lebensstandard und dem in Ungarn. Von uns aus war es finanziell ungemein interessant. Wir bekamen für unsere DM soviel Forint, daß wir z. B. für 6 Pfennig eine Straßenbahnkarte kaufen konnten oder daß ich für 1,20 DM ein Mittagessen bekam in Budapest. Dann fuhren wir weit­er nach Südungarn, wo der schon verstorbene Hans Wasner war, dessen Verwandte

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