Baranyai helytörténetírás. A Baranya Megyei Levéltár évkönyve, 1989. (Pécs, 1989)
Német nyelvű rezümé (Aszmann Mária)
DIE MEDIZINGESCHICHTE VON BARANYA UND PÉCS AUF MEDAILLEN (Zusammenfassung) Das geistige Erbe der Vergangenheit zu pflegen gehört zu den wichtigen Aufgaben der Nachkommen. Voraussetzung dafür ist nicht zuletzt die Achtung vor den objekthaften Zeugnissen der Geschichte sowie ihre Aufbewahrung. Eine der zahlreichen Möglichkeiten, das Gewesene durch Objekte kennenzulernen, bieten Erzeugnisse der Medaillenkunst. Heute ist die Numismatik eine anerkannte Hilfswissenschaft der Historiographie, nicht nur weil sie für den Kenner wichtige ikonographische und biographische Daten konserviert, sondern auch der großen kulturgeschichtlichen Bedeutung wegen, die sie überhaupt besitzt. Nun konnte sich auch diese Wissenschaft der Spezialisierung nicht entziehen, und so kam es zur Verselbständigung unter anderem einer medizinischen Numismatik. Ihr erster herausragender Vertreter in Ungarn war der Budapester Kinderarzt Géza Faludi. Seine 3400 Einheiten umfassende Sammlung, die selbst im Weltmaßstab bedeutend ist, bildet den Gundstock des numismatischen Bestandes des Semmelweis-Museums für Medizingeschichte in Budapest. Nicht unerwähnt bleiben darf die Aktivität des Budapester Internisten Gyula Varannai, der in Gemeinschaft mit Lajos Huszár den bisher vollständigsten ungarischen medizinischen Medaillenkatalog herausgab, den „Medicina in nummis", der in englischer Sprache die Daten von 2000 Medaillen von den Anfängen bis 1974 mitteilt. Als das reichhaltigste Quellenwerk in bezug auf die gesamte ungarische Medaillenkunst gilt die 1932 erschienene Monographie von Lajos Huszár und Béla Procopius, „Medaillen- und Plakettenkunst in Ungarn". In ihm finden sich naturgemäß auch die bis dahin entstandenen medizinbezogenen Medaillen verzeichnet. Der Verfasser der vorliegenden Arbeit hat jenen Teil der Medizingeschichte des Komitats Baranya beziehungsweise von Pécs (Fünfkirchen) verarbeitet, der mit Medaillen (einschließlich Plaketten) verknüpft ist. Die erste Pécser Medaille mit medizinischem Thema wurde 1845 geschaffen aus Anlaß einer dort abgehaltenen sogenannten Wandertagung der „Ungarischen Ärzte und Naturforscher". In Zusammenhang mit diesem Ereignis schildert der Verfasser die nahezu hundertjährige Geschichte der Wandertagungen und deren Bedeutung als Informationsbörse, gab es doch früher (sonst) kein Forum, auf dem die Naturwissensschaftler, ob Theoretiker oder Praktiker, ihre Erfahrungen austauschen konnten. Dabei werden die drei Wandertagungen von Pécs (1845, 1894 und 1927) in ihrer wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Ergebnissen ausführlich dargestellt, ebenso die Medaillen aller Wandertagungen, von denen die Pécser auch als Abbildungen präsentiert werden. Der ertse Teil des zweiten Kapitels behandelt die Geschichte der Medizinischen