Baranyai helytörténetírás. A Baranya Megyei Levéltár évkönyve, 1980. (Pécs, 1981)
TANULMÁNYOK ÉS DOKUMENTUMOK BARANYA MEGYE NEMZETISÉGEINEK TÖRTÉNETÉRŐL - Német nyelvű összefoglaló: Dr. Seewann Gerhard
Der Zeichenunterricht der Lehrlinge lag in den erhöhten fachlichen Anforderungen begründet, in erster Linie in den Handwerkszweigen, bei denen dies die Marktansprüche erforderlich machten. In den anderen, bei denen das nicht zutraf, schickte man die Lehrlinge nicht in die Schule, also musste man die gesellschaftlichen Notwendigkeiten dem Gesetz gemäss verwirklichen. So errichtete man im Jahre 1846 die „Pécser Gewerbeschule", deren Leitung auch die Kirche mitbestimmte. Nach der Unterdrückung des Freiheitskampfes 1848/49 geriet das Zunftsystem in eine schwere Krise und mit dieser auch die Gewerbeschule. Die Führer unserer Stadt bemühten sich, mit der Ernennung von Antal Szauter zum Direktor der Schule sowie einer starken Mobilisierung der materiellen Kräfte die Entwicklung voran zu treiben, doch waren ihren Versuchen nur ein zeitweiliger Erfolg besdhieden. Die schnelle Zunahme der Pfuscher und die absorbierende Kraft der Industrie sowie die Ausweitung der Marktansprüche bewirkten die Aufhebung der Zünfte im Jahre 1872. An ihre Stelle traten Gewerbevereine, später die Gewerbeverbände. Das Unterrichtssystem des Kleingewerbes wurde um die Jahrhundertwende erneut weiterentwickelt, doch stand diese Entwicklung bereits im Schatten der Fabrikindustrie. Péter Szkladányi : Einige Kapitel über die weltliche Musik in Pécs aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Musikschaffen von Imre Weidinger und Prosper Amtmann. Im Laufe des 18. Jahrhunderts hatte sich der Organisationsrahmen des Musiklebens der Stadt Pécs entwickelt: so die Kirchenmusik hauptsächlich am Dom beziehungsweise die Musik an dem von den Jesuiten geleiteten Gymnasium. Von einer weltlichen Musik kann man nur sehr gelegentlich sprechen. Diese Organisationsformen wurden im wesentlichen auch ins 19. Jahrhundert mit übernommen, aber im Wechsel der Zeiten mit neuem Inhalt ausgefüllt. Sehr charakteristisch dafür war der bis dahin ganz und gar ungewöhnliche Weg, den die Schüler von Alajos Gruzling und Josef Sturm, nämlich die beiden Dommusiker Imre Weidinger und Prosper Amtmann einschlugen. Parallel zu den Veränderungen im ganzen Land begründeten sie beide den Typus des freien Künstlers in Pécs. Der blinde Fagottspieler Imre Weidinger wurde 1792 zu Pécs geboren. Im Jahre 1815 beschloss er zusammen mit zwei Kollegen, dem Dommusiker János Keller und einem Musiker tschechischer Abstammung namens Hussek, nach ihren Konzerten in Ungarn und Siebenbürgen auch in St. Petersburg aufzutreten. Auf dem Weg dorthin gaben sie in allen bedeutenden Städten ihre Konzerte, so lasst sich zum Beispiel ihr Auftreten in Könin«;bArn HnWumentarisch belegen, über ihren Aufenthalt in Russland wissen wir wenig. Hingegen erfahren wir wesentlich mehr von den Erfolgen Weidingers 1831 in Deutschland aus den Nachrichten der Leipziger Allgemeinen Musik-Zeitung. Aufgrund seiner Erfolge erwähnt ihn das Brockhaus-Lexrkon 1834 als den berühmtesten Fagottkünstler Europas. Nach siebzehnjähriger Abwesenheit kehrte Weidinger nach Hause zurück, trat jedoch vorher mit grossem Erfolg in Pest auf. In Pécs gab er bereits nur mehr aus Wohltätigkeitsgründen Konzerte und starb hier im Jahre 1859. Der zu Sellye im Jahre 1809 geborene Prosper Amtmann war Flötenspieler und kam aus günstigeren Verhältnissen. Nach Studien in Pécs und Pest erreichte er seine Aufnahme in das Orchester der Wiener Hofoper. Von dort aus veranstaltete er auch Konzerte in seiner Heimat, in verschiedenen Städten Ungarns; so lassen sich aufgrund der Wiener Theaterzeitung seine Konzerte in Pest-Buda, Pressburg/Pozsony und Wien nachweisen. Zwischen 1837 und 1839 unternahm er er-