Ungarn auf Landkarten – Ausstellungsführer

Prof. Dr. István Klinghammer: Die Karten des Karpatenbeckens - ein historischer Überblick der ungarischen Kartographie von den Anfangen bis heute

1573 und 1612 mit unverändertem Titel heraus. Diese Orteliussche Variante veröffentlichte Mattheus Quad als Hungáriáé loca precipua Köln, 1592. Zsámbokis Ungarnkarte aus den Orteliusschen Atlanten veröffentlichte ein unbekannter Verleger als Ungaria loca praecipua, wobei er jedoch 104 Ortsnamen schon aus Gerard Mercators Hungária-Karte übernahm, weshalb dieses Werk eine große Seltenheit ist. Besagte Karte wurde von einem ebenfalls unbekannten Kartenredakteur verwendet, als er um 1596 die holzgeschnittene Karte Descriptio regni Ungariae, una cum aliis finitimis regionibus, ac provincialis, etc. herausgab, von der ein einziges Exemplar bekannt ist, das heute in Wien aufbewahrt wird. 5. Fundanus, Nicander Philippus: Nova et exactissima totius Ungariae descriptio ... Roma. 1595 Kopie, Széchényi-Nationalbibliothek In Wien schmiedeten der Fürst von Siebenbürgen Sigismund (Zsigmond) Báthory und der ungarische König Rudolf I. 1595 nach langen Verhandlungen endlich ein Bündnis gegen die Türken. In diesem anderthalb Jahrzehnte dauernden Krieg errangen die Heere unter Sigismund Báthory bei Gyurgyevo, im heutigen Rumänien, (29. Okt. 1595) einen glänzenden Sieg über die Türken, durch den die Hoffnung aufkeimte, man könne das Osmanische Reich aus dem Herzen Europas herausdrängen. Leider erfüllte sich diese Hoffnung erst etwa 100 Jahre später. Dank dieses ruhmreichen Feldzuges erschienen mehrere Landkarten, unter ihnen auch die Ungarnmappe des in Rom lebenden niederländischen Theologen und Philosophen Nicander Philippus Fundanus, die außerordentlich selten ist. In der linken oberen Ecke ist das kombinierte Wappen Siziliens, Kastiliens, Leons, Aragoniens, des Königreichs Neapel usw. zu erkennen (Abb. 2). 22

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