Erzherzog Ludwig Salvator – Ein Leben für die Wissenschaft 1847-1915

LEBENSDATEN - HABSBURG - LOTHRINGEN - TOSKANA. ZUR HERKUNFT LUDWIG SALVATORS

OSBURG - LOTHRINGEN - TOSKANA. ZUR HERKUNFT LUDWIG SALVATORS „...Sindes Eltern. .. so mögen sie ihren Kindern gleich in den frühesten Jahren diese Liehe zur Na­tur und diese Freude an der geringsten Kleinig­keit derselben einprägen,... Auf diese Weise wer­den sie ihre Nachkommen das beste Mittel zur ir­dischen Zufriedenheit hinterlassen.... “* it dem Tod des Großherzogs Gian Gastone von Toskana am 9.Juli 1737 erlosch das Geschlecht der Medici. Der neue Großherzog, der unter dem eigens zu seinem feierlichen Emp­fang an der Porta San Gallo errichteten Triumphbogen die Schlüssel zur Stadt entgegennahm, ehe er gemeinsam mit seiner Gemahlin, Maria Theresia von Österreich, in das festlich geschmückte Florenz einzog, war Franz Stephan von Lothringen (1708-1765) der zukünftige römisch­deutsche Kaiser Franz I. (1745). Aus Anlaß der bevorstehenden Verehelichung mit Maria Theresia hatte Franz Stephan sein Stammland Lothringen auf Betreiben Frank­reichs, das durch eine habsburgisch-lothringische Verbindung die eige­nen Aspirationen auf das Herzogtum Lothringen gefährdet sah, an den polnischen Exkönig und Schwiegervater Ludwig des XV. abgetreten und als Entschädigung dafür die Toskana erhalten, da deren Großherzog Gian Gastone de Medici ohne Erben geblieben war. Mit der offiziellen Bekanntgabe der Urkunde Kaiser Karls VI. über die Belehnung Franz Stephans mit dem erledigten Erbe der Medici be­gann am 12. Jänner 1737 die 122 Jahre währende Regentschaft der habsburgischen Lothringer in Toskana, die 1859 infolge der italienischen Einigungsbestrebungen zu Ende ging. Am 27. April verließ der letzte re­gierende Großherzog, Leopold II., gemeinsam mit seiner Familie, zu der auch der damals knapp 12jährige Erzherzog Ludwig Salvator zählte, Flo­renz durch die Porta Romana in Richtung Bologna und begab sich über Ferrara nach Wien, wo er am 8. Mai von Kaiser Franz Joseph in Schönbrunn empfangen wurde. An der Endgültigkeit des Verlustes der Toskana konnten in der Fol­ge weder Leopolds Rücktritt zugunsten seines ältesten Sohnes Ferdi­nand IV. noch dessen Restaurationsbemühungen etwas ändern. Nach­dem auch die Lombardei für Österreich verloren war und Franz Joseph daraufhin beschlossen hatte in Italien militärisch nicht mehr einzugrei­* Ludwig Salvator, Lose Blätter aus Abazia. Wien 1886. Vorwort 19

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