Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 29. (Budapest, 2013)

Dóra REICHART: Die Karriere einer Frau in einem Männerberuf in der Zwischenkriegszeit. Das Werk der Innenarchitektin Zsuzsa Kovács in den 1920er und 1930er Jahren

8. Zsuzsa Kovács: Die Wohnung von György Koch, 1931. Archiv des Kunstgewerbe­museums, F LT 22676/38 kombinationen, die für die Serienprodukti­on gedacht war, entwarf sie für die Woh­nung von Antal Pollák. Die Variationen dieser Kombination wurden ab dem Jahr 1933 von der Möbelfabrik Heisler herge­stellt, die auch für die Ausführung der po­pulären Sesselreihe von Kozma mit Stahlfe­dern verantwortlich war.37 In dieser Zeit erschienen zahlreiche Ar­tikel von ihr über die guten Möbelstücke und die korrekten Formen. In ihren Schrif­ten geht es meist um die allgemeinen Er­wartungen gegenüber modernen Möbeln, wobei die Voraussetzungen hierfür die leichte Instandhaltung und Sauberhaltung sind. Dies erfordert glatte und einfache Flä­chen. Zwar führte die vorrangige Betonung der Funktion in vielerlei Hinsicht zur Ver­einfachung der Formen, aber Kovács er­reichte nie das Extreme. Aus diesem Aspekt fand sie in jedem Fall ein feines Gleichge­wicht zwischen Ästhetik und Funktiona­lität und entwarf in diesem Sinne auch für István Nagy die Vorraumeinrichtung unter dem Namen „Garçonlakàs” („Gar­çonnière“). Die Innenausstattung mit Sitz­möbeln mit zinnoberroter und weißer Lackpolierung und blau kariertem Leinen- rips-Bezug entwarf sie unter der Wirkung ihres Berlin-Besuchs im Jahr 1931, ihres Treffens mit der Bauhaus-Gesinnung. Eben­so eine ihrer auch international am häufigs­ten veröffentlichten Innenausstattungen für den Architekten György Koch. Bei der Ge­staltung der Einrichtung eines Herrenzim­mers, die auch von The Studio und Moderne Bauformen veröffentlicht wurde, benutzte sie verchromte Stahlrohre ebenso wie edles Mahagoni, und ihren Wunsch nach Farbe - „ich möchte Farben” - brachte sie mit dem braunen, orangeroten und zitronengelben Bezug der Couch zum Ausdruck.38 (Abb. 8) Die Gestaltung des Damenzimmers dieser Wohnung wurde im Jahr 1934 realisiert und ist ein Vorgeschmack auf die Möblierung ihrer eigenen Wohnung. Der Konstruktivismus des Bauhaus, die kräftigen, grellen Farben und bemalten Oberflächen spielen in mehreren Werken von Zsuzsa Kovács eine besondere Rolle. Der Leitfaden ihres künstlerischen Schaf­fens ist jedoch stets die Achtung des Mate­94

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