Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 25. (Budapest, 2007)

Éva CSENKI: Uber die Einbände der Batthyány-Bibhothek im Budapester Kunstgewerbemuseum

Abb. 2. Das Exlibris von Károly Batthyány wurde für seine militärischen Leistungen und als Anerkennung seiner Tätigkeit in der Erziehung der Erzherzoge Josef und Leo­pold - der angehenden Kaiser Josef II. und Leopold II. - in den Reichsfurstenstand erhoben. In seinem Exlibris behielt er sämtliche Elemente des uralten Familien­wappens und fügte die Inschrift Ex Biblio- theca Celsissimi Principis Caroli Batthyány hinzu.2 (Abb. 2) Das Bücherensemble zeigt, obwohl es auch ältere Bände enthält, das charakteris­tische Bild der sogenannten Saalbiblio­theken des 18. Jahrhunderts. Die aristok­ratische Saalbibliothek diente - so auch im Schloß Körmend - als Empfangsraum. Die Folge der marmorierten, am Buchrücken reich vergoldeten Ledereinbände muß imposant gewesen sein, der Saal war zu sei­ner Zeit ein repräsentativer Bibliothekssaal. (Abb. 3) Die Bücher erhielten ihre einheitliche und dekorative Erscheinung, die für das 18. Jahrhundert bezeichnend ist, mit wenigen Ausnahmen unter Károly Batthyány. Wir wissen nicht, ob der Fürst unter den zahl­reichen, in Westungarn tätigen Buchbindern bestimmte Meister bevorzugte, aber soviel steht fest, daß er gewissenhafte Meister mit ausgezeichnetem Fachwissen beschäftigte. Bei einer eingehenden Untersuchung der Einbände könnten vielleicht auf die Meister verweisende Zeichen entdeckt werden. Sie verwendeten jedenfalls Grundmaterialien (Leder für die Einbände) und Werkzeuge (Ver­goldestempel, Druckstöcke, Rasterklischees), die keine Erkennungsmerkmale aufweisen. Noch schwieriger ließen sich Unterschiede in der Bindetechnik nachweisen. Auf die Einbände bezügliche Archivforschungen ste­hen noch aus, im Glücksfall könnte man im Familienarchiv der Fürsten Batthyány Be­stellungen, Rechnungen von Buchbindern und einschlägige Aufzeichnungen finden. Wir wollen nun untersuchen, worin die „einheitliche Erscheinung“ der Einbände besteht, die für das 18. Jahrhundert so sehr bezeichnend ist. Die Bände erhielten mar­morierten Ganzleder- oder Halblederein­band, meist in brauner Farbe, Vorder- und Abb. 3. Eine Reihe der Einbände mit vergoldetem Buchrücken der Bibliothek Batthyány aus dem 18. Jh. 60

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