Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 24. (Budapest, 2006)

Melinda AL-RAVI-KŐVÁRI: Ein koptisches Textilfragment mit der Verkündigungsszene im Kunstgewerbemuseum Budapest und seine Stelle im Kreis der christologischen Zyklen

Szenen, die auf Maria verweisen, zu sehen.' 5 Die Inschriften auf dem Ring („Opovux" (Harmonie), „My peace I leave with you" . „my peace I give onto you")* formulieren den Wunsch nach einer guten, friedlichen Ehe, und zeigen die magischen Funktionen wie z. B. Ver­treibung von Dämonen. Das Testament von Solomon, das ein byzantinisches und magi­sches Buch ist, erwähnt zwei Dämonen, die Konflikte in der Ehe verschulden: Modabeel und Katanikotaeel." Auf einem anderen Ring in Baltimore be­finden sich folgende Szenen: 1. Mariae Ver­kündigung, 2. Heimsuchung, 3. Geburt Christi, 4. Huldigung der Magier mit einem fliegenden Engel, 6. Taufe Christi, 7. Kreuzigung, 8. Auf­erstehung vom Tod, 9. zweizonige Komposition mit der Himmelfahrt Christi und unten eine betende Maria mit den Aposteln. w Die Inschrift weist auf die magische Funktion des Ringes hin: XriocAnoCcVnocKYpioccABMue (Sankt, Sankt, Sankt, Herr Sabaoth). (Abb. 11.) Trades von Alexandrien (6. Jh.) hat über die magischen Praktiken der oktogonalen Ringe folgendes geschrieben: „Take an iron ring and make its hope - side, and write thus on the octa­gon: „Flee, flee, o bile, the lark is pursuing you" .. .1 have used this method many times, and I thought it inappropriate not to draw your attention to it, since it has a power against the illness."' 9 Aus dem östlichen Mittelmeerraum (Syrien­Palästina, Ägypten) stammen mehr als zwölf mit biblischen Szenen geschmückte Arm­bänder, die im 6-7. Jh. gefertigt worden sind. Unter ihnen befindet sich ein Silberarmband 4 " (Abb. 12.) aus Ägypten mit den folgenden Szenen aus dem Leben Christi: 1. Darstellung in zwei Registern mit der Auferstehung und Maria mit den Aposteln betend, 2. Ver­kündigung, wobei Maria links steht, der Erzengel rechts, zwischen ihnen ein Korb mit Purpurfäden, die hier ein Schmuckelement sind, 41 3. Geburt Christi, 4. Hnoubis-Schlange mit Löwenkopf und Sonnenstrahlen, sowie ein Stern und drei Linien, Blätter, und die Inschrift: iseeos onikon, 4: 5. Taufe Christi, mit Johannes dem Täufer, einem Engel und einer anderen Figur, Christus im Wasser und über ihm die Taube, 6. Kreuzigung, über dem Kreuz ist eine Büste von Christus, 7. Frauen am Grab, 8. hier ist nur noch die Hälfte des Medaillons erhalten, welches ein seinen Reiter abwerfendes Tier zeigt sowie ein Pentalpha. 41 Zwei Szenen (Hnoubis und der Reiter) zeigen den magischen Aspekt und die persön­liche Anwendung des Armbandes. J. Maspero nahm an, daß das Armband im 6-7. Jh. in Syrien-Palästina entstanden ist. 44 Die In­schriften zwischen den Medaillons stammen aus dem 90. Psalm. 45 Es gibt außerdem noch einen großen Hais­und Brustschmuck, der vermutlich in den Ruinen eines Klosters in der Nähe von Assiut gefunden wurde. Die griechische Inschrift „Herr, hilf der Trägerini" macht den Zweck des Schmuckes deutlich. 4 " In der Mitte des Goldmedaillons ist die Verkündigung darge­stellt. Rechts steht ein kleinwüchsiger, ge­flügelter Engel, die Rechte zum Gruß erhoben. Links sitzt Maria in einem Korbsessel und nimmt mit ihrer Rechten den Gruß des Engels entgegen. 4 Nach der Ikonographie ähneln die Pilger­ampullen den Ringen, aber ihre Funktion ist unterschiedlich. Die Pilgerflaschen, in denen die Wallfahrer Öl oder Wasser mitgenommen haben und die nach einer Wandmalerei aus Faras (Abb. 14.) als Hals- oder Brustschmuck getragen wurden, 48 waren mit Darstellungen aus dem Leben Christi und Marias geschmückt, z. B. die sog. Monza 2-Ampulle. 49 (Abb. 13.) Die Ampullen sollten übernatürliche Heilkräfte bewirken bzw. allgemein Schutz vermitteln. 5 " Im Folgenden soll die Monza 2-Ampulle kurz untersucht werden. Die Szenen sind in sieben kleinen Kreismedaillons angeordnet. Im oberen Zentrum beginnend, sind im Uhrzeiger­sinn folgenden Szenen wiedergegeben: die zweizonige Komposition mit der Himmelfahrt Christi im oberen Register und eine betende Maria mit Aposteln im unteren Register; die Mariae Verkündigung, die Heimsuchung, die Geburt Christi, die Taufe und die Aufer­stehung. 51 Die Pilgerampullen waren persönliche

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