Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 18. (Budapest, 1999)

Hilda HORVÁTH: Aus der Korrespondenz eines Kunsthändlers. Die Briefe von A. S. Drey an György Rath (1886-1903)

beim Kaufe im Auge hatte, nicht gabrauchen kann. Demzufolge stelle ich Ihnen nun heute den Rauchmantel zu Mark 300.- zur Verfügung, falls Sie ... wieder wünschen, obwohl ich denselben mit M 400.- zahlte, abgesehen von den Zoll­Spesen. Oder ich schlage Ihnen auch vor, zahlen Sie mir M 350.- für den Rauchman­tel, dann zahle auch ich die Hälfte Ihrer Reparaturkosten. Sollte Ihnen dieser Vorschlag wider Erwarten nicht genehm sein, so werde Ihnen bei einem nächsten Geschäfte mein Entgegenkommen be­weisen. Auch bitte ich zu bedenken, dass ich Ihnen die beiden Bronce Wandlcuchter recht günstig verkaufte, da dieselben nicht aus der Zeit von Louis XV. sondern Louis Philippe stammten. Bei Vorkommen eines hübschen Tisches und Kanapee werde Ih­nen Mittheilung machen. Indem ich Ihnen noch vergnügte Feier­tage wünsche, verbleibe unter besten Grusse mit vorzüglicher Hochachtung Ihr ergebenster A. S. Drey KLT 1430/3 - München, den 16. Mai 1894. Sehr geehrter Herr Präsident, Im Besitze Ihres werthen Schreibens vom 13. ds. theile ich Ihnen mit, dass ich von wirklich grossen, Gruppen in Porzellan zu massigem Preise gegenwärtig wenig besitze. Eventuell könnte ich Ihnen vor­schlagen 1 Gruppe Wiener Porzellan, Dame auf einem Baustamm sitzend mit Cavalier (kleine Beschädigung einer Hand und die Spitze des Hirschfängers beim Cavalier) Höhe 20 Ctmtr., Breite der Basis 15 Ctmtr., 85- 1 Gruppe Meissen, die Eierhändlerin, eine Dame von 2 Amoren begleitet stösst der Händlerin den Eierkorb um (Beschädigung einer Hund), Höhe 24 Ctmtr, Breite der Basis 16 Ctmtr, 300.­Ausserdem möchte Ihnen aber noch ein anderes Stück in Porzellan, das Ihnen ver­muthlich conveniren dürfte vorschlagen. Es ist ein Fass, fein mit Blumen bemalt, das auf einem hübschgeformten Dreifuss ruht. Letzterer ist mit Blumen bemalt, und hat Draperie und einen Frauen-Masqueron­relief. An einem Fuss ist eine ganz unbe­deutende Beschädigung. Auf dem Fasse sitzt als Deckel ein junger Bach us, welcher die Marke KHC trägt, und dies besagt, dass der Gegenstand einst für die Königliche Hof-Conditorei bestimmt war. Der Gegen­stand ist 44 Ctmtr höh, 22 Ctmtr. breit und kostet 250- Ausserdem könnte ich Ihnen noch 2 Holzgruppen vorschlagen, aus braunem, buchsähnlichem Holz geschnit­ten. Dieselben stellen Herkules und An­theos, sowie Herkules mit dem Löwen vor, sind Arbeiten italienischen Ursprungs aus der 2. Hälfte des 17. Jhrhdt., 38 Cmtr. höh, 17 Ctmtr. breit und kosten 360.- Sollten Sic sich für einen oder den anderen der er­wähnten Objecte interessiren, so bitte um Ihre gefällige baldige Mittheilung, und könnte ich Ihnen eventuell auch An­sichtssendung zugehen lassen. Unter besten Grüssen an Sie und Ihre sehr geehrte Frau Gemahlin verbleibe mit vorzüglicher Hochachtung Ergebenster A. S. Drey KLT 1431/1 - München, den 25. Januar 1895. Sehr geehrter Herr Präsident, Allerdings erfahre ich erst durch Ihren heute erhaltenen Brief, dass Sie eine näherere Beschreibung der Wiener Gruppe, von der ich neulich erwähnte, wünschen. Ich beeile mich Ihrem Wunsche nachzu­kommen. Ich habe von der Gruppe eine Fotografie anfertigen lassen, da ich glaubte Sie würden mir vielleicht noch wegen der Gruppe schreiben, auch habe ich noch einen bestimmten Abnehmer dafür, falls Sie nicht darauf rcflectieren wider Er­warten. Beiliegende Fotografie zeigt Ihnen das hübsche Sujet. Die Qualität der Gruppe ist vorzüglich. Das linke Bein der mä nnliehen Figur , sowie die kleine Vase sind angekittet aber Original-Porzellan, der Decor der Gruppe ist sehr hübsch. Die Gruppe ist 27 Ctmtr., höh, 14 Ctmtr. be-

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