Forgács Éva (szerk.): Ars Decorativa 9. (Budapest, 1989)
SZILÁRDFY Zoltán: „Variációk egy barokk témára”: Ikonográfiái kutatás
teilhaben. Dazu gehörte auch die Besichtigung der Jerusalemer Heiligenkreuz Basilika, wo zahlreiche Reliquien der Qualen Christi aufbewahrt werden. 28 Die Begeisterung der Pilger für diese Privilegien wurde von der Erinnerung der Kreuzzüge vorhergehender Jahrhundert motiviert, von der sozusagen romantischen Liebe zum Heiligen Land. Der mittelalterliche Kult der „Arma Christi" begann sich zu entfalten, als das Motiv als Dekorationselement sowohl auf Miniaturen als auch Kirchengewölben erschien. 29 Auf dem Weihnachtbild von Garofalo bringt ein Engel dem Jesuskind die, Dornenkrone, während die auf Wolken schwebenden himmlischen Schaaren die übrigen Leigenswerkzeuge in den Händen halten. 30 All dies möchte die bewußte Annahme der Erlösung ausdrücken. Auf Botticellis berühmten Bild der Madonna mit dem Buche hält das Jesuskind die Nägel in seiner Linken, an seinem Handgelenk die Dornenkrone als Armband. Mutter und Kind blicken sich mit verborgenem Schmerz an, weil sie über die Prophezeihung der Leiden des Messias im Buche lesen. 31 Denselben Gedanken finden wir auch in der griechischen Ikone der kretanischen Ursprungs der „Stets" Helfenden Gottesmutter" aus der S. Alfonso Besilika in Rom. 32 Als selbständiges Thema erscheint das Jesuskind inmitten des „Weldes" der Leiden Werkzeuge um 1530 auch auf einem von Nennen gemalten kleinen Heiligenbild. 33 Im 17. Jahrhundert lebt das bizarre Thema in seinen verschiedenen Varianten weir. So z. B. in Melchior Haffners Kupferstich" „THEATRUM PASSIONIS CHRISTI" welcher das Jesuskind inmitten der Passions Werkzeuge wie auf einer Theaterbühne vorstellt 34 (Abb. 32). Eine andere Variante ebenfalls aus der Sammlung unseres Museums, zeigt das weinende Jesuskind, in seiner Rechten die Dornenkrone, in der Linken ein Tuch, mit welchem es sich die Tränen abtrocknet. 35 Der barocke Passionskult blühte in seinen reichen, volkstümlichen Varianten der privaten Devotion, vor allem im deutseihen Spraohraum auf den verschiedensten Ebenen der Künste, sowohl auf der Bühne als auch in den lebensformenden Volkbräuchen. 36 Auf einem Kupferstich des flämischen Graphikers Jacobus de Man aus dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts finden wir die Krippe von Betlehem und das Kreuz von Golgotha in organischer Einheit als Tableau vivant gruppiert, in der Mitte das kniende Jesuskind von Folterwerkzeugen umgeben 37 (Abb. 33). Fast ein Jahrhundert später dichtet ein unbekannter preßburger Kupferstecher den flämischen Kupferstich zur Illustration eines Gebetbuches um. 38 Der Legenda Aurea zufolge erschien das Jesuskind den Heiligen Drei Königen im Stren mit Kreuz und Dornenkrone, um das Ziel seines Kommens anzudeuten. In der barocken Kunst erscheint die Darstellung des Sternes von Betlehem auch manchmal mit solchen Passionsmotiven. 39 Von der Mitte des 18. Jahrhunderts an kann jeder in den wiederholt herausgegebenen Litanei-Buchern bei der Invokation der „Mater Salvatoris" das Bild der Jungfrau Maria und des Jesuskindes umgehen von einem Kranz der Folterinstrumente sehen. 40 (Abb. 34). Das frühe Bild des hl. Aloisius Gonsaga von Hieronymus Wierix, auf welchem der junge Heilige über dem Passions-Arsenal nachdenkt, gilt als Seltenheit. 41 Unter den Varianten der vereandten Themen übertrifft wohl die oben erwähnte Darstellung des Jesuskindes mit dem Kreuz auf der Schulter, die Kreuzigungwerkzeuge in einem Korb haltend noch an Wirkung und Beliebtheit. So zeigt ihn auch die kleine aus Holz geschnitzte