Forgács Éva (szerk.): Ars Decorativa 9. (Budapest, 1989)

SZILÁRDFY Zoltán: „Variációk egy barokk témára”: Ikonográfiái kutatás

Figur des Museums für Kunstgewerbe. 42 (Abb. 35). Als erster faßte wohl Hieronymus Wierix das Thema ab und popularisiert es auch. Sein emblematischer Kupferstich diente als Illustration eines Antwerpener Gebetbuches und erschien mit der Auf­schrift ,,In laboribus o Iuventute mea". (Ich habe mich von Jugend auf bemüoht.) 43 Ebenfalls auf ein Antoine Wierix-Vorbild läßt sich ein emblematischer Kupferstich im weitbekannten, 1629 herausgegeben „Herzlichen Buch" von Mátyás Hajnal zu­rückführen, auf dem das Gotteskind die Leidenswerkzeuge tragend in das geläu­terte menschliche Herz einzieht. Die mysti­sche Darstellung erklärt folgender Vers: „Bring o Jesus Kreuze Dein, Lanze, Peitsche, Eisennägel In des Herzen stille Heim, Kein' Gewalt statt dort nicht hat, Wenn es drin zusammen In der Myrrhen Banden" Einige Jahrzehnte nach Erscheinen des Buchs — noch in der zweiten Hälfte des 17. Jh. — entstand vermutlich in einer Werkstatt in der Zips eine bemalte und vergoldete Holzfigur, der Erlöser als Kind die Leidenswerkzeuge tragend, umgeben von den vier Evangelisten. Das Werk ziert die Brüstung der Kanzel der Pfarrkirche des Dorfes Zsegra (Zehra — CSSR) in der Zips (Abb. 36). Im folgenden Jahrhundert erscheint das Thema in den Kupferstichen des Anton Straberger in den in Buda her­ausgegebenen Gebetsbüchern 44 (Abb. 37). Wir wissen auch von einer Bildvariante, die heute nicht mehr vorhanden ist 4 "' (Abb. 38). Es existiert auch eine Pergament-Mi­niatur-Variante. 413 Als Seltenheit zählt daß es auch als Verehrungsobjekt in einer Ro­kokovitrine, als Skulptur in Prag vor­kommt. 47 Es scheint, daß das Thema mit­samt seinen verschiedenen Varianten in der Geschichte der Opferung Isaaks wur­zelt: „Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legets auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und Mes­ser in seine Hand. Und gingen die beiden mit miteinander. Da sprach Isaak zu sei­nem Vater Abraham. Mein Vater Abraham antwortet: Hie bin ich,mein Sohn. Und er sprach: Siehe. Hier ist Feuer und Holz. Wo ist aber das Schaf zum Brandopfer? Abra­ham antwortet: mein Sohn, Gott wird er­sehen ein Sehaf zum Breadhopfer." 48 Auf das Opfer Abrahams als Vorbild weist auch diejenige Variante, in welcher das Jesuskind auf dem Ricken mit dem Kreuz auch ein Schaf trägt als Guter Hir­te. Darin dominiert der Gedanke von der Befolgung Christi. Dies sehen wir auf dem Heiligenbild-Kupferstich mit den Gedenk­zeilen des, Ferenc Kazinczy, welcher älter ist, als das Datum auf der Rickseite 49 (Abb. 39). Die Äquivalenten des Themas finden wir in der Heiligenbildmalerei des Rokoko wieder. 50 Das Museum für Kunstgewerbe bewahrt eine wertvolle Variante auf 51 (Abb. 40). Unter den Stichen des Hieronymus Wierix finden wir auch Varianten, auf wel­chen dem Jesuskind beim Tragen der Lei­denswerkzeuge zwei Engel behilflich sind. 52 Auf einem Fayencekrug des Museums für Kunstgewerbe begleitet und hilft nicht bloß ein Engel dem Jesuskind, sondern Maria, seine Mutter steht auch daneben und hält das Kreus 53 (Abb. 41). Eine wei­tere interessante Variante zeigt den hl. Jo­seph von Nazareth wie er als Nachkomme Abrahams seinen Sohn zur Kaivaria be­gleitet. 54 Die Varianten des im barocken Zeitalter so populär gewordenen Thema starben auch im 19. Jahrhundert nicht aus, sie verloren loß an künstlerischer Qualität. Die bürgelriche Pietät des Sentimenta­lismus machte es sich auch zu eigen. Da­von zeugen die durch Anwendung der

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