Forgács Éva (szerk.): Ars Decorativa 9. (Budapest, 1989)
VARGA Péter: Egy 17. századi karabély restaurálása
1944 wurde diese Waffe — zusammen mit den sonstigen Kunstschätzen der Esterházy-Sammlung — in den Keller des Palais der Familie (Budaer Burgviertel, Tärnok-Gasse) deponiert. Das Gebäude erlitt Bombenanschlag; der Luftdruck, wie auch die daraufstürzende Erde und Schutt, sowie die Bodenfeuchtigkeit beschädigten das Stück erheblich. Es dauerte fast vier Jahre, bis das Stück in das Museum für Kunstgewerbe gelangte (1948). Diese drei Arten der Einwirkung manifestieren sich bei verschiedenen Stoffen auf verschiedene Weise. Die Teile aus Schmiedeeisen wurden von der Korrosion stark angegriffen (Abb 15). Aus der Bodenoberflächeherab sickernde Feuöhtigkeit und des Grundwasser haben das Eisenoxyd in die hölzernen Teile der Lagerung, die mit dem Laufe in unmittelbarer Berührung stehen, sowie in die Beinverzierungen hineingeschmolzen, was starke Bräune und Schwärzung zur Folge hatte. Die schwarz gewordenen Holzteile sind dadurch hie und da mulmig geworden, so dass während der Ausgrabung und Bewegung dieser einige Stückchen ausbröckelten. Einige der mit Leim geklebten Beinund Perlmutterapplikationen trennten sich von der Lagerung, mehrere davon gingen auch verloren (Abb. 16). Der Gewehrkolben und die Lagerung sind durch Einwirkung des Bodendruckes entzweigebrochen, die Grundplatte des Schlosses deformierte sich bogenförmig. Einige Elemente der Metalleinlagerverzierungen lockerten sich, kleinere Stücke fielen auch aus. Der Lauf beugte sich wodurch hie und da die eigene Lagerung zerstörend (Abb. 17, 18), die Applikationsverzierungen zusammengebrochen und meistens ausgefallen sind. Die Mehrzahl der rundförmigen, kleinen Elfenbeinplatten, die den Kolben verzierten, erlitten ein ähnliches Schicksal; sie sind grösstenteils verloren gegangen. Acht der verschiedenen geformten Perlmutterverzierungen sind nicht zum Vorschein gekommen. Teileder hölzernen Gliederungen — hauptsächlich auf dem Kolben — sind auf Wirkung der Feuchtigkeit splitterig geworden, zugrunde gegangen. Nach der ausführlichen Zustandebeschreibung sonderte ich, als erste Phase des Restaurierungsprozesses, die Stahlbzw. Schmiedeeisenglieder (Abb. 19) von den Holz^bzw. Beingegenständen ab. Im Laufe der Untersuchung der ersten Gruppe stelle ich fest, dass diese Glieder unter der korrodierten Schicht über einen starken, massiven Eisenkern verfügen. Als geeigneestes Verhfahren hielt ich die FerropassitBehandlung, da diese im säurigen Reinigungsmittel als ein Inhibitor wirkt, auf der Metalloberfläche eine unlösbare, phosphathältige Schicht bildet, die Reinigung ermöglicht und zugleich sie auch den Schutz der unversehrten Schicht des Metalls sichert. Nach Entfetten des Rohrs mit Benzin durchgetränkter Watte habe ich den Lauf in eine chemische Lösung gegeben, so dass diese den Lauf vollständig bedeckte. Wenn nicht, zeigt sich entlang der Berührungslinie der Luft und der Lösung ein Streifen, den man auch spater nicht entfernen kann. Die Eisengliederungen konnte man nach mehrmaligen Wälzen aus dem ,,Bad" herausheben, dann musste man die Oberflächen mit einer „Kratzbürste" öfter reinigen. Dieses sich wiederholende Verfahren beförderte die weitere Lockerung des Rostes, und so gelang es mir, die tiefer sitzenden Korrosionsherde herauszubringen. Besondere Sorgfalt und ein gewissermassen abweichendes Verfahren beanspruchte die Reinigung der tauschierten Schlossplatte, die ich kurze Zeit mit chemischen Mitteln bzw. mit Abrichtwerkzeugen bearbeitet hatte, darauf achtend, dass die am Platte gebliebenen Metalleinlagen nicht herausfallen sollen. Weiter neutralisierte ich die Eisengliederungen durch Na-