Forgács Éva (szerk.): Ars Decorativa 9. (Budapest, 1989)
VARGA Péter: Egy 17. századi karabély restaurálása
triumkarbonat-Einreibung, danach behandelte ich die Eisengegenstände mehrmals mit einem Destillierwasserbad. Nach dem Trocknen passivierte ich die Oberflächen mit „Ballistol"-Waffenöl. Den Waffenlauf hämmerte ich auf einer Bleiform, mit Hilfe eines Holz- und Gummihammers gerade. Nach der Einlieferung ins Museum — wurden vom Karabiner die Erde und andere Verschmutzungen entfernt ; dieser Arbeit verdanken wir, dass sich sein Zustand nicht weiter verschlechtert hatte. Die Substanz der Holzteile beanspruchte kein Durchtränken mit Epoxiharz, mit Polyester. Nach einer Vorbehandlung reinigte ich die Holzoberflächen mit einem mit Alkohol befeuchtetem Tampon; dieses Verfahren beschädigte die Beingegenstände nicht. Das Desinfizieren unternahm ich in einer entsprechenden Natriumpentachlorfenolat-Lösung. Es ist zweckmässig grössere Lücken durch eigenen Stoff zu ergänzen; das bezieht sich auch auf die fehlenden Perlmutter-, Elfenbein- und Beinteile. Dieses zeitgemässe Verfahren, eine in der Praxis des Restaurierens in Museen allgemein gewordene Prozedur, wird durch die identischen Eigenschaften des einerseits originalen, anderseits ergänzenden Materials begründet. Das neue Ergänzungsmaterial „altert" ähnlich wie das originale Material, auch seine Farbe „reift" dazu. Diese Farbänderung ist aber im Falle anderer Materien, z. B. bei Kunststoffen, unvorstellbar. Die Bruchstücke und Ergänzungen klebte ich mit dem vielmals ausprobierten, Epoxiharz enthaltenden ,,UHU-plus" Klebstoff. Das ursprüngliche, mit Leim geklebte Material lockerte sich durch Einwirkung der Feuchtigkeit. Das Epoxiharz ist ein äusserst zuverlässiger Klebstoff; sein Vorteil besteht darin dass er — während der Bindung — keine Schrupfungen verursacht. Die Aneinanderfügung der Holzteile wurde in einem Fall durch Verzapfung mit der Klemme und Holzunterlagen durchgeführt (Abb. 20). Die Unterlagplatten bedeckte ich mit dickem Papier, damit sich der, während des Druckes ausgepresste Klebstoff, nicht unmittelbar an die Unterlagen anhefte. Das Papier verleiht gleichzeitig auch eine gewisse Elastizität. Die Lagerung musste so geklebt werden, dass die an mehreren Stellen vorkommende Risse genau aufeinander passten. Besondere Sorge verursachte die Tatsache, dass sich ein Teil der relativ unversehrt gebliebenen Holzlagerung beugte. Demzufolge konnte man das Kleben erst nach dem Einsatz des Laufes und des Ladstockes in die Lagerung mit glelchmässiger Pressbindung beenden (Abb. 21). Den Kolben und die Lagerung des Laufes habe ich nach der Aneinanderfügung am Werktisch, zwischen zwei festgenagelten Holzkeilen, indem ich durch Seitendruck stabilisierte, und die Enden der Waffe separat auskeilte, zusammengeklebt. Die Reinigung der Elfenbein- und Beinteile ist aus verschiedenen Gründen eine komplizierte Aufgabe. Diese porösen Stoffe sind alle wasserempfindlich; ihre Farbe ändert sich bei Verschmutzung. Gelangen sie auf längere Zeit in den Boden, verdünnt es sich durch Einwirkung des Wassers und der Salze und seine Textur wird schwammig. An Stelle der sich teilweise abbauenden organischen Stoffe bauen sich im Erdboden Silikate auf, und eine Fossilisierung des Beines tritt ein. Die Reinigung soll durch nacheinanderfolgende Anwendung der Lösungsmittel und Alkohol erfolgen; es ist wichtig, dass die erste Phase so kurz wie möglich ist. Zur Lösung des Kalziumkarbonats entspricht eine 1%ige Salzsäurenlösung am besten. In je einer Reinigungsphase kann keine grössere Fläche als 1 cm 2 behandelt werden, da das sich inzwischen bildende Kohlenoxyd den