Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 7. (Budapest, 1982)
E. NAGY, Katalin: Die Tracht eines vornehmen ungarischen Mädchens aus dem 16. Jahrhundert (Restaurierung und Rekonstruktion des Boldvaer Fundes)
die Zeichnung des Grabes in 1 : 10 Grösse verfertigt worden (Abb. 4). Zurzeit des Beginnens der Arbeit war der RH-Wert 100% bei 15 C°, das pHBereich des Bodens war 6 und 7. Die schnelle Änderung des RH-Wertes haben wir künstlich regulieren wollen — mit Erfolg —, doch das ständige Steigen der Temperatur konnten wir nicht verhindern. Auf die Oberfläche spritzten wir als Befeuchtungsmittel Wasser mit 5% Glyzerin, und als Desinfektionsmittel Wasser mit Sterogenol und Alkohol vermischt. Unter solchen Umständen änderten sich in der Funktion der Zeit die RH- und Temperatur-Werte am ersten Tag (17. 8.) laut Tabelle: RH % C° Freilegungszeit in Minuten 100 15 1 80 17 10 Berieselung 95 15 20 100 15 100 94 17 20 Berieselung 93 18 100 Trotz der wiederholten Berieselung hat sich dieser letzte Wert in weiterem nicht geändert. Am zweiten Tag (18. 8.): 100 15 1 90 18 10 (dies hat sich stabilisiert) Während der Verpackung hat sich, oben im Kirchenraum, infolge der Lokalumstände, der RH-Wert auf 80%, die Temperatur auf 17 C° modifiziert. Ausheben, Verpackung und Lieferung Das Innere der Kirche wurde durch Versuchs- und Todesgruben durchgeschnitten, deswegen war es unmöglich das vollständige Grab in einem Erdblock auszuheben. Es ergab sich aber die Möglichkeit das Fundmaterial in zwei Teilen herausheben zu können (Abb. 5—6), da der Stoff des Rockes von Schenkelmitte bis zum Schienbein völlig zugrundegegangen war. Die freigelegten Beinreste und die Ersatzhaarflechte haben wir zuerst herausgehoben, damit wir von den Blüten, Samen und Ästchen Versuchmuster nehmen können. Der nächste Schritt war: wir schoben vorsichtig zwei Holzfaserplatten unter die den Sargboden bezeichnende dunkle Schicht, mit deren Hilfe wir das Material auf Tageslicht brachten. Zur Lieferung wurde ein zweifächiges Gestell verfertigt, dort sind die mit durchgetränkter Papierwatte, Packpapier, schliesslich in Nyolnfolie gewickelten Stücke untergebracht worden. Die leergebliebenen Teile der Fächer haben wir mit Papierwatte ausgestopft, damit sich das Material während der Lieferung nicht verschieben oder rütteln lässt. Die vier freigebliebenen Wände des Gestells bedeckten wir mit Kunstfaserplatten, und die fertige Kiste schlugen wir in Wellpappe ein und haben diese in das Museum für Kunstgewerbe liefern lassen. Bis zum Beginn der Säuberung befand sich das Fundmaterial im Sterilisator, wo wir die sich an derFreilegungsstelleherausbildene RH- und Temperaturwerte sichern konnten. Die Reinigung der Gegenstände konnten wir — wegen ausser uns stehenden Gründen — binnen eines Monats nicht in Angriff nehmen. Die Steigerung des RHWertes haben wir planmässig erledigt, doch wurde die Temperaturregelung wegen des