Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 6. (Budapest, 1979)

GOMBOS, Károly: Kaukasische Webteppiche

me(?). Das Grundmaterial ist Wolle und Baumwolle, in der Musterung hat man auch weisse Baumwolle angewendet. Unser Teppich ist wahrscheinlich in Karabagh verfertigt worden, und nur bedingungs­weise können wir dessen Ursprung in das 19. Jahrhundert tun, da er auch frü­her hätte verfertigt sein können. Auf je­dem Fall ist so eine Teppichart auch im Kunstmarkt zu finden. Vom Ende des 19. und vom Anfang des 20. Jahrhunderts an wurde die Sileh-Teppichverfertigung im Kaukasus immer weniger geübt, teilweise vergessen, deswegen steigert sich unun­terbrochen deren Kunstwert. Anlässlich der im Jahre 1969 veranstalteten Webtep­pichausstellung des Textile Museum von Washington wurden zwei mit ähnlicher Musterung versehene kaukasische Sileh vorgeführt, ausserdem auch ein Sileh-Tep­pich, in Jugoslawien verfertigt. Der Sumach-Teppich ist eine der volkstümlichsten Art der Webteppiche ohne Borsten. Kein gestickter Teppich oder auch keine Nadelarbeit, wie das die For­scher früher meinten, sondern ein auf Stehwebstuhl gewebter fester, haltbarer Teppich. 7 Zu den Kett- und Schussfäden wendete man meistens Garn von gleicher Dicke an, doch bei der Ausbildung der Musterung wurden feinere und dünnere Farbfäden gebraucht. Von der Rückseite der Sumach-Teppiche und -Gegenstände hängen die bunten Enden der Fäden von der Musterung zottig herab. Die Zahl der Schlingen kann auf einem Sumach leicht festgestellt werden. Die Dichtheit des Tep­pichs wechselt sich, und wenn auf einem m 2 140 000 Schlingen sind, ist der Sumach von guter Qualität, doch die Zahl der Schlingen kann auch auf 270 000 steigen. Die Dimensionen dieser Teppiche sind un­terschiedlich, die kleineren (110—120x150— 180 cm) werden „Sumachtscha" genannt, die mittelgrossen sind 130—200x180—280 cm, und die ganz grossen Teppiche errei­chen die Grösse von 200—300x280—370 cm, oder noch mehr. Den Grund dieser grösseren Masse finden wir darin, dass die Wohnhäuser im Kaukasus sehr geräumig sind, und diese grossen Teppiche konnte man auf den Böden oder Wänden wohl unterbringen. Das Material von Sumach ist grobe oder halbgrobe Wolle von der Frühlingsschur stammend, denn diese Wollfäden sind stärker und länger als die von der späteren Schafschur. Es gab crème-farbige und graue Wolle, die erste gebrauchte man zu den hellen Farben, denn man konnte diese leichter auf Rot oder auf Gelb färben, die zweite dagegen die Graue war zur Färbung nur dunkler Farben geeignet, sowie braun, schwarz, eventuell dunkelbraun. Bei dem Sumach-Weben kam nichts in Abfall, dagegen bei der Schur der borstigen Oberfläche der geknüpften Tep­piche ist der Garnverlust per m 2 etwa 1 Kg. Das Gewicht der Sumach-Teppiche wechselt sich per m 2 zwischen 1 1/2—-2 Kg. In den Sumach-Teppichen verwendete man Ziegenhaar (aber selten), neuerlich auch Baumwolle, doch die letztere war unter den kaukasischen Völkern unbeliebt, denn diese erduldet die Feuchtigkeit schwer. Die Grundfarbe dieser Teppiche ist ziegelrot, hellrot, dunkel- oder hell­blau; die Farben der Musterung: zinober­rot, dunkelrot, dunkelblau, kornblumen­blau, grün, türkisgrün, viola, orange, rosé, gelb, braun, schwarz und weiss. Auf den älteren Exemplaren dominieren die helle­ren Farben. Zur Garnfärbung der alten Sumach-Teppiche benutzte man haltbare Farben pflanzlicher und tierischer Ur­sprungs. Der verbreiteste Farbstoff unter den kaukasischen Teppichwebern waren die Wurzel der Färberröte, die frische Schale der Nuss, die Rinde des Granat­apfels, der Färberwaid und Indigo. Zur Bei-

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