Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 5. (Budapest, 1977)

SZILÁGYI, András: Zwei Reliefs nach Kompositionen Michelangelos

tigt wurden. All diese beweisen, dass die armenische Teppichverfertigung wie sehr durch das ganze Mittelalter seine Blütezeit erlebte, die weder die Seldschuktürken im 11., noch die Mongolen im 12. Jahrhundert vernichten haben können. Den Zwischenhandel der orientali­schen, soeben der armenischen Ware gegen Europa, hat in den 11—14. Jahrhunderten Kilikien abgewickelt. Ein Teil der arme­nischen Teppiche konnte aus diesem ar­menischen Königreich in Venedig, Genua, Pisa und Florenz kommen, auch diesbe­züglich verfügen wir über einige Angaben, dass in der Niederlande, zwischen 1340— 1354 am Kirchenplatz von Brugge Teppiche von Armeniern verkauft worden waren. 22 Der Perserschah Abbas siedelte im Jahre 1604 vom Ararat-Gebiet nach Schi­ras und Isfahan 27.000 armenische Fami­lien an. Neben Isfahan wurde die Stadt Nor-(Neu-)Dschuga gegründet, die von ih­rem Handwerk, Handel und von ihren mit Teppichen reich geschmückten armeni­schen Kirchen berühmt war. Hier wirkten jene berufstätiger Weber, welche die Tra­ditionen der frühen armenischen Teppich­kunst bewahrten. 23 Zurückkehrend auf die Frage unserer Drachenteppiche, laut F. R. Martin 2 ' 1 kön­nen wir deren Entstehungszeit in das 13. Jahrhundert datieren. Die so frühe Zeit­bestimmung dieser Teppicharten wurden von H. Jacoby 25 und A. U. Pope 2 '' bezwei­felt, doch die späteren Forscher bekräftig­ten Martins Argumente; 27 dem heutigen Standpunkte nach, durften einige dieser Teppiche schon im 13, 14. und mit Ge­wissheit im 15—17. Jahrhundert entstan­den. In der Frage der Darstellung der Dra­chen und anderen märchenhaften Tiere waren die Forscher im allgemeinen an der­selben Meinung: diese Tiermotive hielten sie chinesischer Abstammung, deren Über­nahme bei den asiatischen Völkern in das 13—14. Jahrhundert gesetzt wird. Es wird die Übermittlungsrolle der Mongolen und der mittelasiatischen Türkvölker betont, wieder andere halten es für wichtig, dass nicht nur die Chineser Kunstmotive den asiatischen Völkern übergaben, sondern auch diese übernahmen selber z. B. aus dem Persischen einige Kunstformen und inhaltliche Lösungen. Doch bis daher nah­men die Forscher die alte Kultur der Kau­kasusvölker kaum in acht, und die Erwäh­nung der von aussen kommenden Einwir­kungen kamen übermässig zu Rolle. N. Marr und I. Smirnow 28 fanden im Jahre 1909 auf armenischem und grusi­schem Gebiet aus dem 2. Jahrtausend v. u. Z. stammende, sog. „Vischap", fischartige und schlangenförmige steinerne Standbil­der. Im armenischen Araga-Berg gefunde­ner Vischap ist 506 cm lang, 97 cm hoch und 56 cm breit. Diese Schnitzwerke sind vom Volk als Behüter der Fruchtbarkeit, Viehzucht, des Ackerbaus und des Wassers verehrt worden. Auf solchen Steinen fin­den wir meistens den Lebensbaum, weiter den Stier, dessen Darstellung zu verstehen ist, da er das Opfertier der kaukasischen Völker war, und die Fruchtbarkeit und Lebenskraft verkörpert. Den Kopf und die Hörner des Stieres hat das Volk gegen Verderben und wegen des Beschützen des Ackerbodens auf hohe Bäume gehengt. An den armenischen und grusischen Kirchen­mauern waren Reliefs und Fresken Stier­oder Ochsenköpfe dargestellt, und solche Figuren erscheinen auch in den Miniatu­ren. 29 Die Drachen in der armenischen Fol­klore sind oft den bösen feudalen Herren gleichgestellt, der in einer hohen Burg, ne­ben einer Quelle wohnt, deren Wasser er 69

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