Kerecsényi Edit: A muramenti horvátok története és anyagi kultúrája - Zalai Gyűjtemény 20. (Zalaegerszeg, 1983)

GESCHICHTE UND MATERIELLE KULTUR DER KROATEN AN DERMUR.ZUSAMMENFASSUNG

1er in den benachbarten Gegenden zwischen Mur und Drau, wo die Meissten ihre Möbel kauften. Die Mode des gemahlten Möbels stand zwischen 1890 und 1920 in voller Blüte, als nicht nur die Truhen und Schubladen sondern die kleineren oder grösseren Bänke — die besonders beliebt waren — mit farbenprächtigen Blu­menornamenten vollgemahlt wurden. Zu dieser Zeit — zur Zeit der grossen Nachfrage — wurden die Tischler Meister der sehr produktiven und dekora­tiven Floderarbeit. Nach Trianon haben viele auf Mur-Gebiet lebenden Tisch­ler nach Szerdahely bzw. Tótszentmárton umgesiedelt, um die unveränderlich grossen Ansprüche zu befriedigen. Erst ab 1930 wurde die verzierte Schublade durch den Schrank mit Doppeltür verdrängt. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die zu der Wohnungseinrichtung gehörigen gezierten Textilien: Bettdecken, Handtücher, Tischdecken, Schef­feltücher und Totenlacken, die aus dem zu Hause gebauten Hanf und Lein von Weber gewebt wurden. Der Motivschatz dieser meistens bordorot oder rot verzierten und immer geometrisch gemusterten Textilien ist verhältnis­mässig wenig abwechslungsreich, aber ihre Musterzusammenstellung ist sehr beeindrucksvoll. Ethnographisch war aber die traditionelle Tracht — besonders die Frau­entracht — am meisten bezeichnend, die mit der Tracht im Mur-Gebiet auch verwandt ist. obwohl sie viele individuelle Eigenschaften zeigt. Am meisten beachtenswert von ihr sind die dicht gefältelte „flajdanka" mit „besvica", die auf die Taille genäht oder extra angebunden ist, die ,.tokica" aus weisser Leinwand mit spitzenverzierten Ärmeln und die beiden an Feiertagen getra­genen Schürzen „frton" und „surec". Ihr einziges handgesticktes Kleidungs­stück war die zweiteilige Kopfbedeckung der Frauen: „znora" und „pucu­lica", mit deren farbenprächtiger Kleinblumenstickerei sich besondere Frauen beschäftigten. Auch die Schürzen waren ehemals ein wenig gestickt, die Sti­ckerei wurde aber — mit der Verbreitung der Nahmaschienen — durch den farbigen und abwechslungsreichen Maschienenstrich hinausgedrückt. Die Tracht der Männer wurde von der der umliegenden ungarischen Gegenden hauptsächlich durch die enge Leienhose unterscheidet. Ihre Ernährung war sehr einseitig und kärglich bis zu den fünfziger Jah­ren. Suppen, Breie, Mais- und Milchspeisen bildeten die Grundlage der Er­nährung. Oft nahmen sie auch Bönen und Kraut zu sich. Unter ihren Essge­wohnheiten erhielten sich viele alte Koch- und Konservierungsverfahren. Von diesen hebe ich die konisch geformten und geselchten Quarkstücke hervor. In ihrer Wirtschaft spielte die Viehhaltung — besonders die Pferde — und Rindezucht die grösste Rolle. Ihre starkleibigen und abgehärteten kalt­blütigen Pferde wurden für die Pferdebahn in Budapest gern gekauft. Auf dem Ackerboden bauten sie in erster Linie Mais und Weizen, die Art der Anbauung veränderte sich aber kaum mit der Zeit. Die Sammlung, das Gold­waschen und hauptsächlich die Fischerei bedeutete ein Ergänzungseinkommen für die ärmsten Familien. Die Besitzlosen verdienten das tägliche Brot im Sommer mit Gedingarbeit: den verdienten Weizen verkauften sie meistens,

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