Kerecsényi Edit: A muramenti horvátok története és anyagi kultúrája - Zalai Gyűjtemény 20. (Zalaegerszeg, 1983)

GESCHICHTE UND MATERIELLE KULTUR DER KROATEN AN DERMUR.ZUSAMMENFASSUNG

cehaz) weichen von diesen Dörfern in vielen Hinsichten ab, und das Nagyka­nizsa angrenzende Bajcsa (Bajca) ist in unserem Jahrhundert fast völlig mad­jarisiert. Wie sich diese Volksgruppe herausbildete, welche ihre Charakterzüge in den letzten zwei Jahrhunderten waren, welche Faktoren bei ihrem Fortbes­tand mitwirkten, wie ihre spezifische Kultur war — alles das Objekt mei­ner Untersuchung und das Ziel meiner Forschung. Meine Arbeit besteht aus zwei Hauptteilen. In den ersten Teil untersuche ich die Geschicte dieser kroatischen Dör­fer von der ersten Erwähnung ihrer Namen bis zu den heutigen Tagen. Viel­leicht scheint es grundlos, dass ich mich mit den Dörfern einzeln beschäftige, obwohl auch ihre gemeinsame Bevölkerungszahl heute kaum die 8 500 Per­sonen ürbertrifft. Da sie aber nie eine Verwaltungseinheit bildeten, und auch kirchlich nicht alle zusammengehören, da sie verschiedene Grundsherren mit verschiedenen urbarialen Streiten hatten, sogar der Zeitpunkt ihrer Besied­lung unterschiedlich ist und die Besiedlung mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Vertreibung der Türken dauerte, war ich gezwungen die Geschichte jedes Dorfes einzeln überzublicken. Manche von ihnen — Tótszerdahely (Ser­dahelj), Molnári (Mlinarce), Semjénháza (Pustara) und Petrivente (Petriba) waren die Filialen der Pfarre in Tótszentmárton (Sumarton). Die Heiratsre­gister zeigen eindeutig, dass sich die Einwohnerschaft dieser fünf Dörfer überwiegend untereinander, höchstens aus der Nachbarfiliale heirateten. In der als Muster untersuchte Zeit zwischen 1772—1781 und 1829—1838 ist die Zahl der anderswoher kommenden Eheleute auffallend gering. Im Hintergrund dieser Endogamie stehen offenbar wirtschaftliche Motive, sie spielte aber zweifellos auch in der Zusammenschmelzung der Mikroregion eine grosse Rolle. In dem zweiten Teil meiner Arbeit lege ich die sachliche Kultur unserer kroatischen Dörfer mit der deskriptiven Methode der Volkskunde dar. Hin­sichtlich des Ursprungs dieser Siedlungen waren sie ehemals fast alle Reut­dörfer. Kollátszeg ist das einzige, das auf der aus dem Hochwassergelände der Mur hervorstehenden Insel haufenartig gebaut ist, Murakeresztúr wurde aber aus herrschaftlichem Meierhof zu einem Dorf. Die heutigen Strassen mit Streifenflur entstanden durch die Kommassie­rungen am Ende des 18. Jahrhunderts bzw. in dem 19. Jahrhundert. Da der vorwiegende Teil der Einwonerschaft Zwergbauer mit weniger als fünf Joc­hen war und in der Landwirtschaft arbeitete, lebten sie in grosser Armut. Viele wohnten noch in der Zeit der Befreiung in Häusern mit Holzkonstruk­tion und Strohdach und sogar in Häusern mit Rauchküche. Diese Häuser weichten aber von dem bauerlichen Haustyp der weiteren Umgebung nicht besonders ab, diese waren vielleicht kleiner als jene. Auch die Einrichtung des Hauses zeigte in dem vergangenen Jahrhundert noch keine bedeutende Abweichung von denen der Umgebung, in den 1870-er Jahren erschienen aber -— neben den noch überall populären mit öl gemahl­ten Tulpentruhen — die gemahlten Betten und Tellerhalter. Sie wurden im­mer beliebter, die Mode des gemahlten Möbels schwellte so die Zahl der Tisch-

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