Horváth László: A magyarszerdahelyi kelta és római temető - Zalai Gyűjtemény 14. (Zalaegerszeg, 1979)
Irodalomjegyzék
merksam, der sich an dem Südufer des Plattensees ziehend Poetovio mit Acquincum verband. Dieser diagonale Weg zweigte aus dem Bernstein-Weg ab, wahrscheinlich bei Halicanum. Die Anlegung der an Bild Nr. 19 bezeichneten römischen Fundorte zeichnet klar diese Weglinie aus. In der Gegend von Nagykanizsa entfaltet sich vor uns ein überraschend dichtes Siedlungsnetz. Wir kennen Siedlungen die über mehrere Steingebäude verfügten, sehr viele Importwaren, welche die Wichtigkeit des diagonalen Weges betonen. Das ist nicht überraschend, denn dieses Gebiet ist der zu Italien am nächsten liegende Teil von Pannonién. In der Kenntnis der erwähnten Wege und der geographischen Lage der Gräberfeld ist das außerordentlich reiche Import-Befundmaterial der römischen Begrabungsstätte von Magyarszerdahely, die starke Südwest pannonische Beziehung der anderen Funde (z. B. Schüsseln mit Blattstempel, Urnenformen, Urnen mit kreuzförmigen Bodenstempeln etc.), kein Zufall. Die Benutzung der keltischen Gräberfeld konnte in der Römer-Periode, so um 50 n.Ch. fortgesetzt werden (auf Grund Denkmal Nr. 20) und man hat, wahrscheinlich, ohne Unterbrechung bis um 260 hier beerdigt (Bild Nr. 17). Die Datierung für Mitte des III. Jahrhunderts können wir nicht nur auf Grund der „terra sigillata" und Münzen annehmen, — dies wird auch durch der chronologischen Lage der Urnen mit Bodenstempel bewiesen. In der Gegend von Nagykanizsa wurden mehrere Urnen mit kreuzförmigen Bodenstempel ausgegraben und auf dem einen Fundort (Anhang B, Fundort 51) kamen viele Urnenfragmente mit ähnlichen Bodenstempel zum Vorschein aus einer mit einer Valerianus Münze datierten Wohngrube. Das Ende der Benutzung der römischen Begrabungsstätte können wir mit dem Angriff der Barbaren, um 260 in Verbindung bringen. Der Beginn der Benutzung unserer römischen Gräberfeld fällt somit mit der Periode, in welcher sich Savaria zum Rang einer „colonia" erhoben hatte (unter Claudius) zusammen, und sich der Vorangänger von „Municipium Salla" entwickelte. Es erscheinen die Waren der italienischen Kaufleute, obzwar damals nur noch in kleiner Zahl. Die auffallend großbe Zahl der in der Begrabungsstätte gefundenen „sigillatae", die Art der Beerdigung, zeigen das Vorhandensein eines stark italischen, wahrscheinlich norditalischen Ethnikums. Die auf die Schüsseln eingekratzten Namen (Avitus, Enatia =Egnatia), sowie die Aufschrift des früher ausgegrabenen Grabsteines sind eindeutig norditalischen, vermutlich aquileanischen Ursprungs. In der Beerdigungsart können wir keinerlei Urbewohner-Charakteristik nachweisen. Bei der Ausgrabung der Grube der römischen Gräber hat man in keinem einzigen Fall die keltischen Beerdigungen zerstört. Das heißt, daß die „Römer" des I —III. Jahrhunderts n.Ch. es wußten, sogar auch noch sahen, wo sich die früheren keltischen Gräber befinden. Schon die Tatsache selber, daß sie ihre Begräbnisstätte gerade an dieser selben Stelle anlegten, deutet die Bezienhung an. Aus Tatsache, daß sie die früheren Gräber nicht aufwühlten, können wir auch darauf folgern, daß sie diese in Ehre gehalten haben. Diese Ehren-Erweisung kann aber nur so vorgestellt werden, daß in der Römerzeiten auch die Urbewohner die Gräberfeld benutzt haben. Das Befundmaterial deutet nicht — der Beerdigungsart ähnlich — einen indigenen Charakter, — falls wir nicht die sich sehr allgemein meldenden