Vízügyi Közlemények, 2001 (83. évfolyam)
2. füzet - Rövidebb tanulmányok, közlemények, beszámolók
334 Jolánkai G.-Bíró I. schmutzung durch punktmäßige und diffuse Schmutzquellen, die Folge aber der — zeitlich und räumlich veränderliche - Gütezustand des Gewässers. Die Ursachen sind zahlreich, die Folge wird von zahlreichen Transport- und Transformationsprozessen beeinflußt. Die Beziehung kann also nur mit Hilfe eines für den untersuchten Raum kalibrierten WassergütemodelI s ermittelt werden. Es wird versucht, eine fachlich exakte Definition des Wassergüte-Zielzustandes zu bieten. Es ist wichtig, diesen Zustand von der Sicht der Erhaltbarkeit zu definieren. Allein diese Erhaltbarkeit ist bis heute lediglich mit allgemeinen Prinzipien, nicht aber numerisch definiert. Daraus folgt, daß auf dem heutigen Niveau unserer Kenntnisse der Zielzustand nur ein System willkürlich bestimmter (und abgestimmter) Parameter und Indizes sein kann. Da also ein exaktes Kriteriumsystem der Erhaltbarkeit noch fehlt, muß die Belastbarkeit vorläufig anderswie definiert werden. Man versteht darunter z.Z. eine Belastung äußeren Ursprungs, bei welcher der für die betreffenden Gewässer bestimmte Zielzustand gewährleistet werden kann. Anschließend wird, aus den Grundlagen der Wassergütemodellierung ausgehend, über die äußerst einfachen Gewässer- und See-Modelle ein Überblick geboten, von welchen erwartet werden kann, daß sie bei der praktischen, numerischen Ermittlung der Belastbarkeit erfolgreich angewandt werden können. Bild 1 veranschaulicht einen mit Modellierung erstellten Wassergüte-Längsschnitt, Bild 2 aber eine Sauerstoff-Linie. Nach dem Überblick der Möglichkeiten und der Beschränkungen der äußerst einfachen Modelle wurden Schlußfolgerungen gezogen. Davon sind die wichtigsten: ( 1 ) Die Belastbarkeit mit Schmutzstoffen eines Gewässers kann nur auf der Basis ausführlicher Untersuchungen vor Ort, Emissionsmessungen und wasserstrahl-verfolgender Immissions-Messungen, unter Anwendung der den ausgewählten Schmutzstoffen entsprechend ausgewählten und kalibrierten Modells, ermittelt werden. (2) Bei einigen Parametern, die (gleichzeitig) keine internen Quellen und Senken haben, sondern unter der Wirkung von Prozessen stehen, die als die Resultanten von einem der beiden gekennzeichnet werden können, ist auch ein einfaches, eine Reaktionskinetik ersten Grades voraussetzendes Längsschnitts-Modell (oder eine Stoffstrom-Bilanz-Rechnung) vorstellbar, mit Hilfe dessen die Belastbarkeit als „grobe Annäherung" errechnet werden könnte. Langfristig und für einen weiteren Kreis der Parameter kommt jedoch diese Methode nicht in Frage. Da in Ungarn die Emissions-Datenbasis äußerst lückenhaft ist (praktisch kaum existiert) und sich praktisch auf die Messung des einzigen Parameters COB beschränkt, kann diese einfachste Modellrechnung (vielleicht) für diesen Parameter, d.h. für die Berechnung der COB-basiertcn Belastbarkeit, angewandt werden. (3) Die Nährstoff-Belastbarkeit von Seen kann mit Hilfe eines einfachen (einen völlig vermischten Reaktor voraussetzenden) Phosphor-Modell ermittelt werden. Zur Anwendung muß man die Nährstoff-Rückhaltung des Sees aufgrund von Meßreihen abschätzen. Das Problem einer Verminderung der Nährstoffbelastung ist jedoch i.a. die Aufgabe der diffusen Verschmutzungs-Regelung, deren Methoden noch in aller Welt erst ausgearbeitet werden müssen. Es wurde weiterhin festgestellt, daß die Durchführung einer Berechnung der Zielzustände und der Belastbarkeiten im Landesmaßstab grundlegend durch zwei Umstände behindert sein wird: (1) Die Schmutzstoff-Belastungen der ungarischen Gewässer stammen, im Hinblick auf eine Vielzahl von Parametern, vom Ausland, so daß zu deren Regelungen nur äußert beschränkte Möglichkeiten zur Verfügung stehen. (2) Bei vielen Parametern ist der Großteil der Schmutzstoff-Belastungen diffusen (bzw. nicht idenfizierbaren) Ursprungs, deren Berücksichtigung wegen des schwerwiegenden Datenmangels (inner-und außerhalb der Landesgrenzen) fast unmöglich ist. Nach einer Analyse dieser recht ungünstigen Aussichten drücken die Verfasser ihre Hoffnung aus, daß die vorliegende Studie die Aufmerkseimkeit der zuständigen in- ausländischen Fachleute auf die Tatsache lenkt, daß eine fachlich begründete und effiziente Lösung der Aufgaben der Wassergüteregelung auf große Schwierigkeiten stoßen wird. Diese Erkenntnis soll endlich zu einem grundlegenden Durchbruch fuhren, hauptsächlich im Hinblick auf die prak-