Vízügyi Közlemények, 1998 (80. évfolyam)

1. füzet - Szlávik Lajos: Árvizek szükségtározása

64 Szlávik Lajos Land- oder Forstwirtschaft genutzt wird. Zweck einer Notspeicherung ist es, einem Teil des Hoch­wasservolumens vorübergehend zurückzuhalten und dadurch den Scheitelwasserstand der Hochwas­serwelle zu vermindern (Tabelle IV, Bild 5). Für die Anwendung der Notspeicherung haben in den vergangenen Jahzehnten besonders die Körös-Flüsse gute Beispiele geliefert (Bilder 6 und 7). An der oberhalb der Zusammenmündung der Kettős-Körös und der Sebes-Körös liegenden Flußstrecken, kam es auf ungarischem Gebiet so­wie im dasselbe gefahrenden Raum der rumänisch-ungarischen Staatsgrenze zwischen 1925 und 1995 zu 30 Hochwasser-Ereignissen (Deichbrüchen und Notspeicherungen), deren Erfahrungen für die Notspeicherung ausgewertet und verwendet werden können (Bilder 8 bis 10). Außer den Körös-Flüssen, kam es zu ähnlichen Notspeicherungen, Hochwasser-Rückhaltungen auch an der Raab, an der Tarna und an dem Gyöngyös sowie (sogar dreimal) an der Leitha. Im Laufe einer eingehender Untersuchung und Analyse der Hochwasser-Geschehnisse hat sich ergeben, das sie - trotz den abweichenden hydrologischen Umständen, topographischen Verhältnissen und Hoch­wasser-Bedingungen — zahlreiche verallgemeinbare Charakteristika der stattgefundenen Notspei­cherungen aufweisen (Bild 11). Aufgrund dieser Analyse können die wichtigsten methodologischen und praktischen Aufgaben der Vorbereitung einer Hochwasser-Notspeicherung wie folgt zusammengefaßt werden: — Untersuchung der für eine Hochwasser-Notspeicherung maßgeblichen Situation; — Bestimmung der zu speichernden Wassermenge; — Festlegung des für die Speicher-Auffüllung zweckmäßigsten Zeitpunktes; — Berechnung der auf den Scheitelwasserstand ausgeübte Wirkung der Notspeicherung am ge­gebenen Fluß und im ganzen Gewässersystem; — Bestimmung hydrologischer Gesichtspunkte für die Auswahl des Platzes des Notspeichers und für seine Gestaltung; Möglichkeiten zur technischen Lösung der Öffnung und der Rück­leitung; — Bestimmung der Betriebslenkung der Hochwasser-Notspeicher und des operativen Planes ihrer Inanspruchnahme. Im langfristigen Entwicklungsplan der Hochwasserschutzanlangen Ungarns werden die im Tal der Körös-Flüsse sowie im Gewässersystem der Raab, der Leitha und der Flüsse Zagyva—Tarna be­stehenden, im Bau befindlichen oder z. Z. nur vorgesehenen, insgesamt 11 Hochwasser-Notspeicher mit einem Gesamtvolumen von 380 Mio m 3 (Bild 15) als organische Bestandteile des Hochwasser­schutzsystems von Ungarn behandelt, welche geeignet sind, einen Teil des Hochwasservolumens in kritischen Schutzsituationen, im Interesse der Sicherhéit von Siedlungen, zu empfangen. Es muß nämlich damit gerechnet werden, daß die besonders heftigen Hochwässer an den genannten Flüssen nicht zwischen den Schutzdeichen gehalten werden können. Diese Notspeicher wurden von 1966 bis heute in 14 Fällen in Anspruch genommen. Die bei den Untersuchungen gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse können auch in einem wei­teren Kreise verwertet werden, da die Hochwasser-Notspeicherung auch als ein spezieller Fall der Hoch­wasser-Lokalisations-Tatigkeit undzwar als eine präventive statische (über Speicherung erfolgende) Lo­kalisation betrachtet werden kann. Dies bedeutet, daß die im Zusammenhang mit der Notspeicherung getroffenen Feststellungen auch für solche Fälle verallgemeinert werden können, wo es im ausgebauten Hochwasserschutzsystem zu einem Deichbruch kam und die Aufgabe in der Drosselung der Folgen der Hochwasserkatastrophe, in der Verminderung der Hochwasserschäden bestand. Im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Methoden der Notspeicherung sind die wichtigsten Aufgaben die folgenden: Entwicklung der hydrologischen Beobachnungen, Messungen und Vorher­sagen, der Technologie der Eröffnung von Notspeichern sowie ihrer Betriebssteuerung. * * *

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