Vízügyi Közlemények, 1989 (71. évfolyam)
3. füzet - Szilágyi F.-Szabó Sz.-Mándoki M.-Tóth L.: A műszaki beavatkozások hatása a Velencei-tó vízminőségére
A műszaki beavatkozások hatása a Velencei-tó vízminőségére 451 Auswirkungen technischer Maßnahmen auf die Wassergüte des Velence-Sees von Dr.-Biol.-Chem. Ferenc SZILAGYI, Dipl.-Ing. Szabolcs SZABÓ, Biol.-Geogr. Monika MÁNDOKI und Dipl.-Agraring. László TÓTH Dank seiner günstigen geographischen Lage und der Nähe der Hauptstadt ist der Velence-See zu einem allbeliebten Erholungsort geworden. In seinem Einzugsgebiet (Bild 1) kann seit Anfang der 1960er Jahre eine immer mehr zunehmende gesellschaftlich-wirtschaftliche Entwicklung beobachtet werden Bild 3). Die Ansprüche an die Rekreationsverwertung des Sees haben zugenommen. Gleichzeitig haben sich die Alterungs- und Auflandungsprozesse des Sees beschleunigt, wodurch wiederum die Bedingungen der Erholung geschmälert wurden. Ende der 1950-er Jahre hat die Verwaltungskommission des Velence-Sees ein großzügiges Entwicklungsprogramm zur Besserung der Erholungsbedingungen am See ins Leben gerufen. Die Bauausführung wurde von der Wasserwirtschaftsdirektion Mittel-Transdanubien übernommen. 80% der Eingriffe wurden in der Periode von 1972 bis 1987 durchgeführt (Tabelle II). Die Arbeiten für Ufer- und Seebett regulierung erstreckten sich auf den größten Teil der Seefläche (Schlamm- und Röhrichtbaggerung, Bau von Ufermauern und Häfen (Bild 4). Dabei wurde insgesamt 9,10 e m 3 Schlamm beseitigt und Uferschutzbauwerke in einer Gesamtlänge von 24 km errichtet. Infolge der technischen Eingriffe wurde die ursprünglich 26 km 2 große Seefläche um etwa 1 km 2 kleiner, wobei das Antlitz des Sees sich wesentlich veränderte, indem der Anteil offener Wasserflächen, auf Kosten der Röhrichte, von 41 % auf 57% zunahm (Tab. III). In der Studie werden die Quellen der zur Eutrophierung führenden Zunahme der Nährstoffbelastung untersucht, wobei ein Überblick über die Eigenschaften des Einzugsgebietes des Sees, über die gesellschaftlich-wirtschaftliche Entwicklung, über den Wasserhaushalt des Sees, über die chemischen Eigenschaften seines Wassers sowie über die während der letzten zwei Jahrzehnte daselbst durchgeführten hydrobiologischen Forschungen gewährt wird. Vom Gesichtspunkt der Rekreationsnutzung des Sees wurden die Auswirkungen der technischen Eingriffe auf Grund der über die längsten Zeitreihen verfügenden und auf einer großen Anzahl von Probenahmen basierenden ( Bild 5) - Wassergüteindizes bewertet. Es wurde festgesellt, daß die Trophität des Velence-Sees infolge der Eingriffe wesentlich abgenommen hat (Bild 7). Diese günstige Veränderung ist vor allem der Beseitigung des weichen Seebettsedimentes hohen organischen Gehaltes, den verbesserten Aufwirbelungsverhältnissen, sowie dem Beschattungseffekt zuzuschreiben, welcher der schlechteren Absetzungsbedingungen des Schwebstoffes zu verdanken ist. Es muß jedoch auch darauf hingewiesen werden, daß die im für Erholung freigehlatenen Seeteil durchgeführten Eingriffe vom Gesichtspunkt des Naturschutzes z.T. ungünstige Auswirkungen zur Folge hatten. Laut der erwähnten wasserchemischen, Phyto- und Zooplankton- sowie BenthosUntersuchungen ist die frühere Mosaikartigkeit des Sees, infolge der Ufer- und Seebettregulierungsmaßnahmen, stark zurückgegangen. Die Abnahme der Trophität hat sich in den verschiedenen Seeteilen unterschiedlich bemerkbar gemacht, wobei eine stärkere Veränderung im mehr eutrophen östlichen Seeteil eintrat (Bild 6). An solchen Stellen wurde die Wasserqualität zur Befriedigung von Erholungsansprüchen bemerkbar geeigneter.