Vízügyi Közlemények, 1966 (48. évfolyam)

4. füzet - Rövidebb közlemények és beszámolók

(58) DIE THERMALWASSERVORKOMMEN UNGARNS UND IHRE VERWERTUNGSMÖGLICHKEITEN L. Bélteky (Der ungarische Text befindet sich auf Seite 165) Die ersten Thermalbrunnen Ungarns wurden vor mehr als 100 Jahren am linken Ufer der Donau in Budapest abgeteuft. In der seither verstrichenen Zeit erhielt die Tliermalwasserförderung erst seit 1954 einen erneuten Anstoss. Viel trug dazu der Umstand bei, dass geologische Forschungen — besonders durch grossangelegte Suchen nach Gas- und Erdölvorkommen — den Beweis erbrachten, dass Ungarn Thermalwasserverhältnisse, verglichen mit denen der angrenzenden Staaten, über äusserst günstige geologische und geotheimische Gegebenheiten verfügen. Thermalivasservorkommen sind besonders an solchen Punkten wahrscheinlich, wo die stark wasserhaltigen Formationen in grosser Tiefe liegen und wo die geothermische Gradiente klein ist. (Unter diesem Ausdruck versteht man jenen Abstand in Metern ausgedrückt, bei dem die Temperaturänderung 1 C° beträgt. Sein Zeichen ist Gg und seine Dimension m/C°). Die für eine Wassergewinnung em vorteilhaftesten Sand- und Sandstein-, also porösen wasserhaltigen Schichten der das Ungarische Becken ausfüllenden Sediment­gesteine befinden sich an der Grenze zwischen der oberen und unteren pannonischen Schichten. In noch grösserer Tiefe sind es die auf die Basisschichten des Beckens aufliegenden rissigen, karstigen mesozoischen Karbonatkaiksteine und Dolomiten, die das Wasser enthalten und in denen, falls sie von jüngeren dicken wasserundurch­lässigen Schichten bedeckt sind, entlang ihrer Spalten, Querbrüche und Verwerfun­gen sehr gute Möglichkeiten für das Aufdecken von Thermalvorkommen bestehen. Formationen aus dem Oberen Pannon, das tiefer als 500 m liegt und aus denen im allgemeinen Wasser von mehr als 35 C° erwartet werden kann, sind auf mehr als 65% des Landesgebietes zu finden. Die untere Grenze dieser Formation liegt bei etwa 200 m Tiefe. Die geothermischen Gegebenheiten können deshalb als günstig bezeichnet wer­den, weil die geothermische Gradiente in Ungarn einen Durchschnittswert von etwa 18 m/C° besitzt, während diese Grösse bei den Nachbarstaaten und auf dem Konti­nent bei 33 m/C° liegt. Aus diesem Grunde kann im Ungarischen Becken Thermal­wasser von einer bestimmten Temperatur in einer relativ kleinen Tiefe und mit viel geringeren Kosten erschlossen werden. Den bisherigen Feststellungen zufolge besitzt die geothermische Anomalie in Ungarn einen regionalen Charakter, doch lassen sich darin in zahlreichen Gebieten lokale, also zonale Abweichungen feststellen. Da wir über zahlreiche Tiefentempera­turen Messergebnisse besitzen, verfügen wir über ein ziemlich genaues Bild der tatsächlichen geothermischen Gradiente. Die in Bild 1 dargestellten 427 tatsächlichen Gg 1-Werte wurden vom Verfasser in vier Gruppen eingeteilt, wobei die Gebiete, in denen Gg kleiner, bzw. grösser ist als 18 m/C° mit zwei verschiedenen Schraffierungen versehen wurden. Bei den nicht­schraffierten Flächen verfügen wir noch über zu wenige Messergebnisse von Tiefen­temperaturen. Bild 2 stellt das Obere Pannon in Schichtplänen zwischen den Tiefen 500 und 2000 m dar. Die drei verschiedenen Schraffierungen gelten für je 500 in Tiefe. Von den tiefliegenden und mit einer mächtigen Sedimentschicht bedecken Karst­gebieten wurden vom Verfasser nur die zwei nördlichen mit einer Trennlinie in nord­ost-südwestlicher Richtung voneinander unterschieden. Der südliche mesozoische, nicht umgrenzte Streifen liefert aus den Spalten des Karbonatgesteins über drei 50-60 m tiefe Brunnen Theripalwasser von 62 C°. Aus den beiden Landkarten geht hervor, dass je nach dem geologischen Aufbau und den geothermischen Verhältnissen in den verschiedenen Landesteilen die Er­schliessungsmögliclikeiten von Thermaiwasser unterschiedlich sind. Dabei spielt aber der geologische Aufbau eine grössere Rolle als die geothermische Gradiente. Denn wenn auch beispielsweise Gg in einem Sedimentbecken klein ist, so erreicht die Was-

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