Vízügyi Közlemények, 1962 (44. évfolyam)

4. füzet - IX. Könyvismertetés

(78)* BEDEUTUNG DER UNGARISCHEN WASSERWIRTSCHAFTLICHEN FORSCHUNG Von I. Dé gen (Ungarischer Text Seite 517) Der Verfasser schrieb diese Studie als Leiter der Generaldirektion für Wasser­wesen zum Anlass des 75 jährigen Bestandes des Ungarischen Hydrographischen Dienstes und der 10. Jahreswende des Beginns der ungarischen wasserwirtschaft­lichen Forschung. Die Studie befasst sich mit der Wertung der wasserwirtschaft­lichen Forschung und den Aufgaben der Zukunft. Sie beginnt mit den Aufgaben, welche der ungarische perspektive 20-Jahr-Plan der Entwicklung der Volkswirtschaft enthält und stellt mit Angaben unterstützt fest, mit welch einem im Verhältnis zum Bisherigen rapiden Anwachsen der WaSser­bedürfnisse zu rechnen sei. Der zu erwartende Wasserbedarf des 93 Tausend km 2 umfassenden Landes wird in der Landwirtschaft auf 500 m 3/s, in der industriellen und Trinkwasserversorgung au! 300 m 3/s an Stelle der 90 und 71 m 3/s, zur Zeit, bzw. der 25 und 25 m 3/s vor 10 Jahren steigen. Zur Lösung dessen sind alle Wasser­gewinnungsmöglichkeiten auszunützen, die Beinheit der Gewässer ist herzustellen und zu schützen, auch ist für den Schutz der fruchtbringenden Böden und der Siedlungen gegen die schädlichen Wirkungen der Wässer in erhöhtem Mass zu sorgen. Für alldies sorgt die zeitgemässe Wasserwirtschaft. Diese Wasserwirtschaft ist in allgemeinster Abfassung als das System der auf die in Einktangbringung des natürlichen Wasserhaushalts mit den Ansprüchen der Gesellschaft ausgerichteten ptanm&ssigen technischen, wissenschaftlichen und Verwaltungstätigkeiten zu definieren. Diese Betrachtung hebt die Wasserwirtschaft aus ihrer früheren Einseitigkeit heraus und erfordert, dass sie bezüglich ihrer natürlichen und volkswirtschaftlichen Aus­wirkungen auf räumlich umfassende Art und im Rahmen grosser zeitlicher Perspek­tiven entwickelt werde. Es können drei mit einander eng zusammenhängende Merkmale der in unseren Tagen vor sich gehenden wissenschaftlich-technischen Entwicklung erkannt werden: Das erste ist, dass heutzutage den technischen Fortschritt nicht mehr planlose, geniale Vorstellungen und Erfindungen fördern, sondern zur Erreichung bestimmter Ziele geleistet wissenschaftliche Forscherarbeit. Das zweite ist, dass die Beziehungen der Wissenschaft und Praxis immer enger werden. Das dritte ist endlich, dass die gesellschaftliche Umformung der wissenschaftlichen Entwicklung günstige Bedin­gungen schafft und sie beschleunigt. Aus dem ist für die wissenschaftliche Wasserwirtschaftsforschung die Folgerung zu ziehen, dass sie nur dann eine wirklich ergebnisvolle Arbeit verrichten kann, wenn sie nicht, nur die vielfaktorigen Zusammenhänge der natürlichen, sondern auch der gesellschaftlichen Entwicklung kennt. Diese neuen Züge kommen in der ungarischen wasserwirtschaftlichen Forschung immer mehr zur Geltung, doch entstanden die Ergebnisse nicht auf einmal, nicht automatisch, nicht ohne Antezedenzien. Der Verfasser bespricht hier ausführlich die Vorgeschichte der ungarischen wasserwirtschaftlichen Forschung, die seit 75'Jahren laufende systematische hydro­graphische Arbeil und den Beginn der institutionellen wasserwirtschaftlichen For­schung. Die Arbeit der MiLle des vergangenen Jahrhunderts verrichteten „Donau­mappation" (1825 — 35), die Aufnahme der übrigen Flussläufe des Landes, die Durchflussmessungen der ersten fernblickenden Beginners der ungarischen Wasser­wirtschaft und hervorragenden Ingenieurs Pál Vásárhelyi (1795—1846), der Beginn der systematischen Pegelablesungen, die Anfertigung der ersten Regulierungspläne sind alle Beweise des frühzeitigen, fast 150 jährigen Beginns und der Erfolge der einheimischen hydrographischen Arbeit. Die Arbeit der ungarischen Vorfahren, Jenő Kvassay, József Péch's und der anderen wird gewürdigt, die wichtigeren Ver­öffentlichungen, die vor 83 Jahren begonnene Zeitschrift „Wasserbauliche Mittei­lungen", „Hydrographisches Jahrbuch", „Die Theiss einst und jetzt" usw., ferner der im Jahr 1908 durchgeführte erste Modell versuch und das erste in 1925 gegrün­dete Modellversuchslaboratorium (im Rahmen der Technischen Hochschule Budapest),

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