Vízügyi Közlemények, 1958 (40. évfolyam)
4. füzet - VII. Kisebb közleménye
(5) DIE ENTWICKLUNGSAUFGABEN DER WASSERVERSORGUNG UNGARNS Von J. Vajda DK. (328.1(439.1) Das Tempo der Industralisierung steigert sich in aller Welt, so auch in Ungarn, ständig. Infolgedessen erhöht sich auch die Bevölkerungsdichte in den Industriegebieten. Die Wasserversorgung der Betriebe und der Bevölkerung wächst von Tag zu Tag zu einer immer größeren Sorge an. Die stets steigenden Anforderungen vergrößern auch die Aufgaben der Wasserwirtschaft. Den größten Teil des Wasserverbrauchs der Industrie und der Bevölkerung decken in Ungarn die unterirdischen Gewässer und die Trinkwasserversorgung muß in der Zukunft größtenteils auf diese basiert werden. Eben darum muß ein Inventar der verfügbaren Wasservorräte angelegt und mit der Kartierung der unterirdischen Gewässer in quantitativer bzw. qualitativer Hinsicht und unter Berücksichtigung ihrer Speisung durch die atmosphärischen Niederschläge begonnen werden. Eine Gütekarte der Oberflächenwässer soll ebenfalls dringendst hergestellt werden um über ihre Brauchbarkeit für industrielle oder andere Zwecke entscheiden zu können. Die heutige Wasserversorgung der Industriezentren (Pécs, Várpalota, Tatabánya, Nógrádéi- und Borsoder Kohlenrevier) kann man nicht als endgültig gelöst betrachten. Auf Grund der Inbetrachtziehung und Koordinierung aller Ansprüche sämtlicher Verbraucher, muß die Wasserwirtschaft und in deren Rahmen die Wasserversorgung der Industrie, sowie die Trinkwasserversorgung des ganzen Gebietes geregelt werden. Die Errichtung der Wasserversorgungsanlagen ist an manchen Stellen schon im Gange, an anderen Stellen aber noch in Vorbereitung. Für das Pécser Industriegebiet muß Wasser von der Donau, aus einer Entfernung von 40 km, für die Industrieanlagen und die Bevölkerung von Tatabánya aus einer 22 km entfernt gelegenen Karstquellc hergeleitet werden. Als letzte Stufe muß die Wasserleitung bis zur Donau ausgebaut werden. In Borsod wird das Wasser für die Industrie von zwei zu errichtenden Speichern, für die Bevölkerung aber durch eine regionale Wasserversorgungsanlage geliefert, welch letztere mit 3 Gewinnungsanlagen 24 Dörfer mit Trinkwasser versorgt. Auch in der Hauptstadt müssen mehrere Anlagen zur Wasserversorgung .der Industrie errichtet werden um das Trinkwassernetz von den Industrie Verbrauchern zu entlasten. Während der folgenden 15—18 Jahre muß man den Anteil der aus öffentlichen Wasserwerken versorgten Bevölkerung des Landes bedeutend steigern, da dieser trotz den großen Investierungen der vergangenen Jahre -— noch immer nur 29% beträgt. Das Entwicklungsprogramm der Trinkwasserversorgung ist auch in Budapest weiter zu beschleunigen. Man muß die günstigen Gegebenheiten, welche die Kiesschichten der Donau-Ufer darbieten, zu Zwecken der Wassergewinnung ausnützen. Die zur Perspektiven Trinkwasserversorgung notwendige täglich 8—900 000 m s Wassermenge muß man in erster Linie hier beschaffen. Auch in der Provinz ist die Entwicklung der Wasserwerke notwendig. Die Städte der Großen Tiefebene fordern mit Recht die Errichtung ihrer neuen Wasserwerke. Im Interesse der Regelung der Trinkwasserversorgung der Erholungsorte am Plattensee muß schon im nächsten Jahr an die Vorarbeiten und Planungen der Balatoner Regional-Wasserversorgungsanlage herangeschritten werden. Für die bessere Versorgung der Bevölkerung der Dörfer ist der Bau von 6000 Bohr- und Schachtbrunnen vorgesehen, es wäre daneben noch der Bau von 250 sog. „Zwerg-Wasserwerken" notwendig. Es wird von den angeführten Aufgaben für die Wasserversorgung der Industriezentralen ein Kostenanschlag von 550 Millionen Forint, für die Verbesserung der Trinkwasserversorgung 1,8 Mrd Forint beansprucht.