Vízügyi Közlemények, 1935 (17. évfolyam)
Kivonatok, mellékletek - Kivonat a 3. számhoz
20 gung der von der anderen Seite gestellten Forderung zur Folge und kann sich daher auf den Gesamterfolg nachteilig auswirken. Der Ingenieur wird sich am Anfange seiner Laufbahn in erster Linie mit der Lösung von Einzelfragen zu befassen haben. Und er wird gut tun, wenn er sich in dieser Zeit mit fast restloser Aufmerksamkeit dem Studium dieser Einzelheiten widmet, denn nur lückenloses Wissen und eine gleichsam zum Instinkt gewordene Beherrschung der Einzelfragen können die Festigkeit im Entschluss, die Ubersicht und den Weitblick, als Voraussetzungen selbstständiger Schaffungskraft zur Entwicklung bringen. Auf der nächsten Stufe hat der Ingenieur kleinere, jedoch Selbstständigkeit erfordernde Aufgaben zu lösen, die nicht mehr durch die Ausführungsarbeiten, sondern bloss durch das zu erreichende Ziel gekennzeichnet sind. In solchen Fällen hat er zwischen mehreren Lösungsarten zu wählen, nur sind für die Entscheidung nicht allein die technischen Gesichtspunkte ausschlaggebend, sondern in erster Reihe das angestrebte Ziel, wobei auch die Kostenfrage jederzeit zu untersuchen ist. Neben den Einzelfragen beginnen sich also mit stets zunehmender Dringlichkeit allgemeine Gesichtspunkte zu melden, deren Befriedigung jedoch über genaue Kenntnis der wasserbautechnischen Regeln hinausgehend, auch erwägende Bewertung vom Ingenieur erfordert. (Verfasser belichtet seine Erwägungen durch zwei Beispiele.) Es liegt ausser Zweifel, dass man sich auf dem Gebiet wasserbaulicher Problemen auf keine Formeln verlassen kann, ein kategorisches Verwerfen dieser Formeln würde aber Verzicht auf solche Behelfe der Denkarbeit bedeuten, ohne welcher man in vielen Fällen führerlos herumirren würde. Es bedarf keiner Betonung, dass es nicht die Formeln, sondern das nüchterne Denken ist, das zur Lösung der Probleme führt, die bewährten theoretischen Verfahren fördern jedoch eben dieses nüchterne Denken. Der Ingenieur ist schon lange kein einseitiger Fachmann. Die Befriedigung der ihm anvertrauten Interessen fordert von ihm gründliche Kenntnis der benachbarten Tätigkeitsgebiete, er muss sogar auch richtige Vorstellungen über entlegenere Zweige des Wissens besitzen. Mit den in der Praxis verbrachten Jahren und mit Erweiterung des Wirkungskreises melden sich die Berücksichtigung beanspruchenden allgemeinen Gesichtspunkte in stets zunehmender Zahl und wie es beim Anfänger als schwerer Fehler gilt, wenn er über die Einzelfragen nicht Herr zu werden vermag, so erwächst es zur Gefahr, wenn der Leiter in höherem Wirkungskreis sich durch Einzelfragen von seiner eigentlichen leitenden Tätigkeit abhalten lässt. Jedenfalls ist darauf zu achten, dass jeder Mitarbeiter den, seiner Veranlagung und Fähigkeit entsprechenden Platz erhalte und die ihm angemessene Selbstständigkeit erlange. Bei der Planung rücken die allgemeinen Gesichtspunkte, bei der Ausführung die Einzelfragen in den Vordergrund. Als wichtige Forderungen gelten für beiderlei Arbeiten : genaue Kenntnis der vorhandenen Umgebung, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Bei Wasserbauten stehen Umfang der Arbeit und Grösse der Umgebung, deren genaue Kenntnis erwünscht ist, nicht immer im Verhältnis, denn selbst ein Bauwerk kleinerer Abmessung erfordert häufig die vielseitige Untersuchung eines ausgedehnten Sammelgebietes. Der Forderung nach Sicherheit wird man bei Wasserbauten durch einfaches Multiplizieren mit einem Beiwert nicht entsprechen können,