Károlyi Zsigmond - Nemes Gerzson: Szolnok és a Közép-Tiszavidék vízügyi múltja III. rész, A vízgazdálkodás eredményei 1945-1975-ig. (Vízügyi Történeti Füzetek 10. Budapest, 1976)
6. Összefoglalás (Tanulságok és feladatok)
ZUSAMMENFASSUNG DIE WASSERWIRTSCHAFT IM MITTLEREN THEISSGEBIET IN DER VERGANGENHEIT Mittleres Theissgebiet wird die rund 7200 km 2 grosse Ebene am Mittellauf der Theiss — zwischen Tiszafüred und Mündung der Körös — an den zwei Ufern dieser 180 km langen Strecke genannt. Eine sowohl geographisch (und hydrographisch), als auch wirtschaftlich und geschichtlich gut umgrenzte typische Landschaft der Tiefebene, in deren Leben und Entwicklung die Gewässer immer eine bestimmende Rolle gespielt haben. (Dreiviertel der Landschaft — 5571 km 2 — liegen im Komitat Szolnok, aber auch kleinere Teile der Nachbarkomitate gehören hierzu: Gebiete der historischen Territorien Jászság und Kunság. Siehe Heft 1, Abb. 1.) Die drei grossen Äras in der Geschichte der Wasserwirtschaft dieser Landschaft: I. „Die Urwassernutzungen der Feudalherrschaft", Ii. „Die Periode der systematischen Regulierungsarbeiten" und schliesslich III. „Die Periode der sozialistischen Wasserwirtschaft" offenbaren nur in ihrer Gesamtheit, als zusammenhängende Einheit betrachtet, die inneren Beziehungen der Entwicklung und ihre volle Dialektik. Die wirtschaftlich-gesellschaftliche Determiniertheit und Wechselwirkungen der Entwicklung treten hervor: die steigende Rolle von Wasser und Wasserwirtschaft im Leben von Wirtschaft und Gesellschaft, sowie die Beeinflussung der die Grundlage der Produktion bildenden Naturgegebenheiten. (Aber auch die „innere Dialektik" der relativ selbständigen Geschichte der Wasserwirtschaft zeichnet sich hervor, für die in entscheidendem Mass die „Technik", hier die Entwicklung der Mittel und Erfahrungen von Wasserbau und landwirtschaftlicher Produktion bestimmend ist.) I. Teil. Die ursprüngliche Bewirtschaftung der Überschwemmungsgebiete und die Anfänge der Wasserbauarbeiten (vor 1846) Die Erforschung der altherkömmlichen völkischen „Bewirtschaftung der Überschwemmungsgebiete" in ihren Einzelheiten gilt sicherlich für das gesamte Theisstal, zumindest aber für das Mittlere Theissgebiet als ein wesentliches Ergebnis der allgemeinen Wirtschaftsgeschichte. Die Bewirtschaftung der Überschwemmungsgebiete, mit anderen bisher fastunbekannten jedoch immer mehr eine Schlüsselstellung einnehmende Worten die „Fokwirtschaft" brachte neue Aspekte, Möglichkeiten und sogar Aufgaben für die Forschungen in den Bereichen Wirtschaftsgeschichte, Ortsgeschichte und Volkskunde. Nach diesen Erhebungen war mämlich das niederschlagsarme Becken der Grossen Ungarischen Tiefebene und nochmehr deren aridster Teil, das Mittlere Theissgebiet jederzeit auf die „Wasserüberschüsse" aus den benachbarten, an Niederschlag und Flusswasser reicheren Gebieten angewiesen. Im allgemeinen war dies natürlich auch bisher bekannt, jedoch ist es erst jetzt konkret gelungen aufzuschliessen, wie das Wirtschaftsleben dieser Landschaft und ihre Entwicklung durch die Hochwassermassen der Flüsse und Wasserläufe gestaltet worden waren: welche Möglichkeiten, Mittel und Methoden zur Nutzung der Hochwässer verfügbar waren — wie also die „Bewirtschaftung der Überschwemmungsgebiete" geführt worden war. Eigentlich waren die belebenden Hochwässer der Theiss und der Körös-Flüsse die Grundlage für das ganze Wirtschaftsleben dieser Landschaft: hierdurch war eine natürliche „vorspeichernde Bewässerung" im Frühjahr in den vielsetig genutzten reichen Gemarkungen der am Rand der Steilufer, auf Inseln des Überschwemmungsgebiets entstandenen Siedlungen gesichert. Vor der Raumgewinnung der Kornproduktion (für den Markt) haben die Hochwässer nur in ausserordentlichen Fällen Schäden herbeigeführt. Die Ableitung und „Verteilung" der Hochwassermassen war durch die Austrittsstellen der Hochwässer, durch die sog. „Fok", Rinnsale, periodische Wasserläufe gewährleistet, während unzählige Totarme, Teiche