Károlyi Zsigmond - Nemes Gerzson: Szolnok és a Közép-Tiszavidék vízügyi múltja III. rész, A vízgazdálkodás eredményei 1945-1975-ig. (Vízügyi Történeti Füzetek 10. Budapest, 1976)

6. Összefoglalás (Tanulságok és feladatok)

und Tümpel für eine natürliche Speicherung des Wassers auf dem Gelände sorgte. Hier­durch war einerseits die Heftigkeit der Hochwasserwellen gedämpft (und hiermit auch die Hochwasserstände) andererseits wurde der Wasserbedarf für Pflanzen und Tiere in der Trockhenperiode reserviert. Unsere Landschaft war bis zur zweiten Hälfte des XIX. Jahrhun­derts an Teichen, stagnierenden Gewässern und diese verbindenden Rinnsalen am reichsten in ganz Ungarn, wo seit dem XI. Jahrhundert (seit der Arpadenzeit) die Fischerei und Teich­wirtschaft blühte. Aufgrund der volkskundlichen Forschungen von GYÖRFFY István ist seit langen bekannt, dass die Grundlage der berühmten Freiviehhaltung am linken Ufer der Theissebene (in den Landschaften Nagykunság und Hortobágy) die Bewässerung der Weiden und Wiesen durch die Hochwässer gewesen war. Als Folge derselben Gegebenheiten wurden Weiden, Pappeln sowie Rohr und Schilf zu den wichtigsten Rohstoffen für völkischem Bau­und Hausgewerbe, aber auch in anderer Beziehung spielten die Gewässer eine grosse Rolle im Wirtschaftsleben: im altherkömmlichen Fischerei- und Weidmannswesen, in der Wasser­geflügelhaltung der Siedlungen am Hochwasserrand, in der ebenfalls uralten Produktion von Hanft und Flachs, sowie im berühmten Tabakanbau im Komitat „Heves" seit dem XVIII. Jahrhundert oder im Anbau der Wein- und Obstgärten seit dem Mittelalter. (Diese wurden nämlich immer an die Hangflächen am Hochwasserrand angepflanzt und hierdurch die ursprünglichen Auenwälder verdrängt, um das günstlige feuchte Mikroklima oder — z. B. im Tabakanbau — die Bewässerungsmöglichkeiten zu nutzen.) Auch innerhalb dieser wasserreichen Landschaft haben sich — neben der Landschaft Sárrét zwischen Körös und Berettyó — die meisten stehenden Gewässer im Norden des Gebiets im Heveser Becken und im Süden im Alpárer Becken befunden, wo sich im Kreise von Wiesen, Weiden und Auenwäldern seit der Arpadenzeit Fischteiche aneinanderreihten. Die Wasserwirtschaftsplanung unserer Tage nutzt im wesentlichen dieselben natürlichen (durch die völkische Wirtschaft einst genutzten und erst später vorübergehend vergessenen) aber auch heute noch beispielslose Möglichkeiten bietenden Gegebenheiten, über die Stau­stufen an der Theiss (Kisköre, Csongrád) mit den anschliessenden Stauseen und den Hoch­wasserrückhaltebecken zur Minderung der Hochwasserspitzen an den Körös-Flüssen. Ebenso verfolgt auch das Netz der Bewässerungskanäle am rechten und linken Theiss­ufer (in den Landschaften Jászság und Kunság) das von der Natur gegebene Beispiel und dessen uralte Nutzungsform natürlich in einer den Möglichkeiten und der Technik unserer Zeit angemessenen höheren Form „reproduziert", also unter Ausweitung und Multiplizierung der alten Möglichkeiten Mitteln und Methoden. (Siehe Heft 3 Abb. 50.) II. Teil. Feriode der systematischen Regulierungen (1846—1944) In der Ergründung der Wirtschaftsentwicklung des Mittleren Theissgebiets, in der Ent­faltung der kapitalistischen Warenproduktion, ist in dieser Periode der Gewässerregulierung eine entscheidende Rolle zugekommen. Unter den erwähnten Gegebenheiten erforderten die verschiedenen Aufgaben der Gewässerregulierung erheblich höhere Aufwände als an­dererorts. Bezeichnend hierfür ist die grosse Anzahl der Durchstiche zwecks Beschleunigung des Hochwasserabflusses, wodurch die Länge des Flusslaufs um 37% gekürzt worden ist, im mittleren Theissgebiet sogar um 42,7%. Die Hochwasserschutz- und Polderwasserregulierungstätigkeit der von den territorialen Interessenten organisierten Wasserverbände umfasste mehr als 50% der Landschaft: Schutz­deiche in 612 km Länge schützen 360 000 ha Fläche vor den Hochwassern und haben diese für die landwirtschaftliche Produktion erschlossen. Die Korrektion der Linienführung der den Mäandern folgenden Deiche und die Ausgestaltung eines verhältmässig regulierten Hoch­wasserbettes (mit Deichvorländern) bedeutete eine besonders grosse Aufgabe. Der letzte grössere Deichvorlandpolder bei Fegyvernek konnte erst 1925 eingegliedert werden. Trotz alledem befindet sich noch immer der grösste Hochwasserpolder an der Theiss in unserem Gebiet im Heveser Becken, der als Stauraum der Staustufe Kisköre genutzt wird (siehe 3. Heft, Abb. 53.). Auch die Niederwasserregulierung für die Zwecke der Schiffahrt war überwiegend im mittleren Lauf der Theiss erforderlich. Ebenfalls durch die Wasserverbände wurden — im Zuge der in den 1870-er Jahren in Angriff genommenen Polderwasserregulierung — Kanäle in 3133 km Länge und eine grosse Anzahl von Förderpumpwerken erbaut, die eine Fläche von 260 000 ha interessieren. Es gab Wasserverbände, bei denen die Fläche der Hochwasserüberschwemmungen und der Polder­io­147

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