O. Gy. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 23. (Budapest, 1989)

Dely, O. Gy. ; Stohl, G.: Phylogenetische Probleme in dem Vipera ursinii-Formenkreis (Serpentes, Viperidae) 9-20. o.

VERTEBR ATA HUNGARICA TOM. XXIII. 1989 p. 9-20 Phylogenetische Probleme in dem Vipera ursinii-Formenkreis (Serpentes, Viperidae) Von 0. Gy. DELY und G. STOHL (Eingegangen am 30. Januar, 1987) "Phylogenetical relationships between the forms of the Vipera ursinii-group (Ser­pentes, Viperidae)" - Dely, O.Gy. - Stohl, G. - Vertebr. hung., 23: 9-20. 1989. Abstract: Analysed were the correlations between the variation of the mor­phological traits and the geographical distribution of the different subspecies of V. ursinii. It could be shown that the highest level of specialization has been reach­ed by the form inhabiting up to date the ancestral range of the species. All the more primitive forms are distributed far from the ancestral range. Obwohl die historische Entwicklung der Gattung Vipera Laurenti, 1768 mit kaum eini­gen fossilen Funden belegt werden kann (wie z.B. Vipera gedulyi Bolkay) (BOLKAY 1913), scheint eine tiefgreifende und vielseitige vergleichende Analyse der morphologischen Merk­male sowie der geographischen Verbreitung darauf hinzudeuten, dass die Urheimat der al­tertümlichen, primitiven Vipern in der nördlich der zentralasiatischen Gebirgsketten liegen­den Steppenzone zu suchen ist (REUSS 1935, SCHWARZ 1936). Dieser Auffassung hat sich die Mehrzahl der Autoren angeschlossen (u.a. SAINT GIRONS 1952, 1980, STUGREN 1957, GASC 1968, STUGREN und KOHL 1980, VANCEA et al. 1985). KRAMER (1961) äusserte sich darüber folgenderweise: "Die Lokalisierung des Zoocentrums ins Gebiet zwischen Kaukasus und Altai . . . gewinnt damit an Wahrscheinlichkeit, da die sechs Arten: ursinii, berus, kaz­nakovi, ammodytes, raddei und lebetina auf relativ kleinem Raum zum Teil sympatrisch vor­kommen ..." (loc. cit. p. 709). In diesem Gebiet soll sich nun im Laufe der Erdgeschichte eine Differenzierung der hier beheimateten altertümlichen Vipern in eine Anzahl von neuen Formen vollzogen haben. Eben deshalb wurde dieser zentralasiatische Raum als Entwicklungs­zentrum für die jüngeren Vipera-Arten angesehen. Wann sich diese Zersplitterung in neue Arten, bzw. Artengruppen ereignete, darüber gehen die Meinungen der Forscher schon aus­einander. .SCHWARZ (1936) war noch der Meinung, dass die Herausbildung von neuen Arten schon im Miozän begonnen hat; heute wird jedoch dafür eine wesentlich spätere Periode der Erdgeschichte angenommen. Die Herausformung von neuen Arten war mit einer geographischen Ausbreitung derGat­tung innigst verbunden. Aufgrund einer vergleichenden Analyse der derzeitigen sympatrischen und allopatrischen Verbreitung verschiedener Arten wurden mehrere, in der Zeit aufeinan­derfolgende Ausbreitungswellen postuliert. Obwohl über die - in geologischer Hinsicht - nä­heren Zeitpunkte dieser Ausbreitungen die Meinungen auseinandergehen, sind sich die Auto­ren im allgemeinen darüber einig, dass sich diese Ausbreitungen im Quartär ereignet haben (SAINT GIRONS 1980, STUGREN und KOHL 1980, VANCEA et al. 1985). Die sich parallel mit der geographischen Ausbreitung weiter differenzierenden Arten haben voneinander abweichende, verschiedene Evolutionshöhen erreicht. SCHWARZ hat schon im Jahre 1936 darauf hingewiesen, dass innerhalb der Gattung die sog. berus-Gruppe mit den

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