O. Gy. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 22. (Budapest, 1984)

Stohl, G.: Über einige Besonderheiten "künstlicher" Feldmaus-Populationen (Microtus arvalis Pallas) Mammalia, Rodentia) 51-64. o.

VERTEBRATA HUNGARICA TOM. XXII. 1984 p. 51-63 Über einige Besonderheiten „künstlicher" Feldmaus-Populationen (Microtus arvalis [ Pallas ] ) (Mammalia, Rodentia) Von G. STOHL (Eingegangen am 21. November, 1983) Abstract: The genetic heterogeneity of field vole (Microtus arvalis [Pallas]) populations Inhabiting reservation areas has been analysed by laboratory breeding experiments. From the variation of some morphological as well as anatomical traits it can be concluded that In these natural populations a great number of alleles existed. The estimated herltabllity for two morphological traits has the following values: h 2 for tall-length 0.8-0.9 and h 2 for the height of foramen occipitale 0.6. Die Populationsdynamik der Feldmaus wird vor allem durch die überaus grossen Schwankungen der Individuenzahl charakterisiert. Dies betrifft aber nur die landwirtschaftlich bebauten Gebiete, wo die aus den naheliegenden Reservatorgebieten eingedrungenen, oder den Zusammenbruch einer vor­angehenden Massenvermehrung überlebenden wenigen Exemplare neue Populationen aufzubauen Im­stande sind. Selbstverständlich macht sich dabei der sog. founder-Effekt und der mit Ihm eng ver­bundene genetische Drift bemerkbar. Daraus sind die zwischen den einzelnen Massenvermehrungen verschiedener Gebiete klar hervortretenden Unterschiede zu erklären. "Die grössten Unterschiede machen sich vor allem In solchen Merkmalen bemerkbar, die - aller Wahrscheinlichkeit nach - nur von wenigen Genen bestimmt werden, wie z.B. die Zahnschlingenstruktur 'simplex' des oberen 3. Molars, Farbe des Zahnsteinbelages" (STOHL 1974, loc. cit.p. 65). Ferner wies genannter Autor auch darauf hin, dass "Die gefundenen Unterschiede also ganz anderer Natur sind als diejenigen,die für geographische Rassen (Unterarten) bezeichnend sind, ... Die Eigentümlichkeiten der verschiede­nen Bestände können nur als Folgen eines genetischen Drlftes, als zufallsbedingte Verschiebungen der Genfrequenzen in sich schnell vermehrenden Isolierten Populationen gedeutet werden" (loc.cit. p.65). Falls der Nachschub wegen der Überbevölkerung aus dem Reservatorgebiet unterbrochen wird oder wenigstens mit dem schnellen Anwachsen der Individuenzahl keinen Schritt halten kann, machen sich in der schnell anwachsenden Population auch die Zeichen einer - selbstverständlich ermässlg­ten - Inzucht eindeutig bemerkbar. Noch schwerwiegender werden die Folgen der Immer mehr zu­nehmenden Auswirkungen der feromonartigen chemischen Substanzen (vgl. ANDERSON 1980), die un­vermeidbar zu einer rapiden Abnahme der Fortpflanzungstätigkeit der Tiere führen. Darauf ist zu­rückzuführen, dass in Ubervermehrten Feldmaus-Populationen die Mehrzahl der adulten, sich In tadellosem Zustand befindlichen Weibchen unbefruchtet bleibt. Darüber berichtete schon vor Jahren PELIKÁN (1959) und auch aus den Protokollen, die die gesammelten Tiere unseres Museums be-

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