O. Gy. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 22. (Budapest, 1984)
Dely, O. Gy. ; Stohl, G.: Weitere Beiträge zur Kenntniss des Vipera ursinii-Formenkreises (Viperidae) 15-46. o.
jenen von CHERNOV £l959j). Auf diese Regression stützend verglich KRAMER nicht die absoluten Masse von Augendurchmesser und Abstand Auge-Lippenrand miteinander, sondern die Regresslonslinlen. Ein Vergleich der Regressionslinien von der als Tieflandsform betrachteten V. u. rakosiensls und von der als Gebirgsform erklärten V. u. urslnü bewegte KRAMER zur folgenden Feststellung: " dass das Auge der montanen Form relativ grösser als dasjenige der Tieflandsform ist, was den jugoslawischen Populationen zum Namen "macrops" verholfen hat" (loc.cit. p. 696). Und schliesslich berücksichtigte er auch die beobachteten Unterschiede der Biotopenwahl, des Verhaltens sowie der Ernährung der verschiedenen Formen. Aufgrund seiner eigenen Untersuchungen gelangte KRAMER zu der Schlussfolgerung, dass die europäischen Formen der Spitzkopfotter V. ursinli nur drei geographische Unterarten bilden: 1. V. u. ursinli : 19 Schuppenreihen Im ersten Drittel des Körpers auf dessen Oberselte,Syncipitalschilder gelegentlich bis häufig unregelmässig, Lablalia meist 8, Gularla 3-4. Montan subalpine Form. 2. V. u. rakosiensls: 19 Schuppenreihen auf der Dorsalseite im ersten Drittel des Körpers, Syncipitalschilder gewöhnlich vollständig, Labialia meist 8, Gularia 4-5. Tieflandsform. 3. V. u. renardi : 21 Schuppenreihen auf der Dorsalseite im ersten Drittel des Körpers, Syncipitalschilder normal, Labialia 9, Gularla 5-6. Steppenform. In die Synonymie hat KRAMER von den europäischen Unterarten V. u. macrops Méhely und V. u. wettsteinl Knoepffler & Sochurek versetzt. Beide sind nur Synonymien von V. u. ursinli . Die artliche Selbständigkeit von V. kaznakovl Nikolskij wurde dagegen auch von KRAMER bestätigt. KRAMER's Vorschläge wurden von vielen Herpetologen angenommen. So geben z.B. FUHN und VANCEA (1961) den früheren Standpunkt mehrerer rumänischer Autoren auf, wonach In Transsylvanien die Nominatform leben soll. Auch nach ihnen soll in der Umgebung von Clu]-Kolozsvár V. u. rakosiensls vorkommen. Demzufolge werden auch die Intergradatlonsformen als V. u. rako siensls ^ V. u. renardi betrachtet. Den rumänischen Autoren ähnlich - KRAMER's Vorschläge (KRAMER 1961) weltgehend berücksichtigend - erklärte auch BESCHKOV (1973) die bulgarischen Exemplare der Wiesenotter (insgesamt 4) als zu der Unterart rakosiensls gehörend. Damit gab er den früher auch von ihm selbst vertretenen Standpunkt auf, wonach in Bulgarien die Nominatform einheimisch sei (BE&KOV& BERON 1964). BANNIKOV &al. (1977) behaupten in ihrem Werk Uber die Herpetofauna der Sowjetunion, dass V. ursinli wenigstens 5 Unterarten besitzt. Neben der Nominatform betrachten sie für valid V. u . rakosiensls , V. u. anatolica , V. u. renardi und V. u. ebnerl . Das Vorkommen von ebnerl ausser der Terra Typica (Elburs-Gebirge: Demawend) wurde von genannten Autoren zuerst nachgewiesen, und zwar aus einem kleinen Gebiet von Südost-Aserbaidshan. (Eigentlich nicht sehr weit entfernt vom Elburs-Gebirge) (loc.cit. p. 322). Im wesentlichen folgte auch SAINT GIRONS (1978) den von KRAMER eingeschlagenen Weg, jedoch auf einer - vor allem in geographischer Hinsicht - viel breiteren Basis. Er unterzog zahlreiche äussere morphologische Merkmale einem Vergleich, und zwar nicht nur bei europäischen, sondern auch asiatischen Formen der Gattung Vipera . Ahnlich KRAMER legte auch SAINT GIRONS einen besonderen Wert auf die Analyse der Variation taxonomisch wichtiger Merkmale. In der Deutung seiner Befunde berücksichtigte er sowohl evolutlonistlsche Aspekte als auch die Anzeichen geographischer Klinen. Von den früheren Unterarten der V. ursinli erklärte SAINT GIRONS nur V.u. ursinli , V. u. rakosiensls, V. u. renardi und - mit einem gewissen Vorbehalt - V. u. ebnerl für valid. Die früheren Unterarten V. u. macrops , V. u. wettsteinl und V. u. anatolica (siehe weiter unten) erklärte er alle für Synonyme der Unterart V. u. ursinli. SAINT GIRONS (1977) gelang es ausserdem, auch die natürliche Einheit des ganzen V. ursinliFormenk relses durch cytogenetische Untersuchungen zu beweisen. (Dlploide Chromosomenzahl 2 n = 36 für sämtliche Formen. Auch hinsichtlich der Verteilung auf Makro- und 20 Mikrochromosomen) . Unabhängig von KRAMER (obwohl er dessen Arbeit in seiner Literatur-Aufzählung erwähnt) und SAINT GIRONS (den Aufsatz letztgenannten Autors nicht erwähnend) beschäftigte sich auch VOZENILEK (1979) mit den Innerartllchen Beziehungen der urslnll-Gruppe. Er unterzog einer statistischen Analyse neben der Zahl der Schuppenreihen auf der dorsalen Körperselte in Körpermitte auch eine von Ihm gewählten Relation, und zwar das zahlenmässlge Verhältnis zwischen der Länge des Frontalschildes und jener des Parletalschildes. Aufgrund eines umfangreichen Materials und der Ergebnisse einer statistischen Bewertung seiner Messungen synonymlerte er weitere Unterarten von V. ursinii. Er betrachtete von den früheren Unterarten nur V. u. ursinii. V. u. renardi