O. Gy. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 22. (Budapest, 1984)

Dely, O. Gy. ; Stohl, G.: Weitere Beiträge zur Kenntniss des Vipera ursinii-Formenkreises (Viperidae) 15-46. o.

und V. u. ebner! als valld; seiner Meinung nach müsste auch V. u. rakosiensls in die Synonymie versetzt werden, sie entspricht der validen Unterart V. u. ursinli . Die. Zahl der geographischen Unterarten scheint weitgehend zurückgegangen zu sein. Er gab aber auch eine andere Richtung in der Erforschung der Spitzkopfotter. Mit der Auffindung einer für neu erklärten Form des V. urslnil-Formenkreises in der östlichen Türkei von EISELT und BARAN (1970) 1st aber ein grundverschiedener Standpunkt zur Geltung gekommen. Im Zusammenhang mit der Erstbeschreibung der neuen türkischen Unterart: V. u. anatolica begründeten beide Autoren aus­führlich ihr Vorgehen, warum sie eine auf rein morphologischer Grundlage nicht eindeutig unter­scheidbare Form für eine neue Unterart erklärt haben, mit den Errungenschaften der modernen Bio­logie. "Die neueren Ergebnisse der Genetik, Speziationsforschung und Tiergeographie haben erwie­sen, dass geographisch voneinander getrennte und dadurch auch fortpflanzungslsollerte Populationen einer Art unvermeidlicher Weise in ihren Gen-Beständen erhebliche Unterschiede aufweisen müssen. Leben solche dlsjunkte Gruppen unter sehr gleichartigen Umweltsbedingungen, so können diese ihren jeweiligen Phänotypus so weit egalisieren, dass morphologische Differenzen kaum aufscheinen wer­den, obwohl oft tiefgreifende Divergenzen verschiedenster anderer Art genetisch durchaus festgelegt sein können (z. B. Knlteresistenz, Aktivitätsrhythmen, Chromosomenbestand usw.). So unbefriedi­gend es oft sein muss, Determinierungen in besonderen Fällen allein auf die Herkunft des Materl­ais zu basleren, so wird es, zumindest provisorisch, nicht immer zu umgehen sein, dem Mermal "geographische Verteilung" Priorität vor dem scheinbaren Fehlen handfester morphologischer Unter­schiede einzuräumen. Somit erscheint es gerechtfertigt, den geographisch wie zeitlich und damit sicherlich auch genetisch voneinander weit getrennten Gebirgsformen der Wiesenotter auch weiterhin ihren subspezifischen Status zu belassen" (loc.cit. p. 360-361). Sie sind der Meinung, dass die seinerzeit bei KNOEPFFLER und SOCHUREK (1955) aufgezählten Unterarten der V. ursinii weiter­hin als valid betrachtet werden müssen. Es ist leicht einzusehen, dass die Versetzung von einigen, früher als valld betrachteten Un­terarten in die Synonymie zur Teilung der Ansichten über die verschiedenen Unterarten zur Folge hatte. Während sich einige Autoren weiterhin an der Validität der von MÉHELY beschriebenen V. u. macrops festhielten (wie z. B. DIMOVSK1 1964, DZUK1C 1972, OBST 1983), schloss sich die Mehrzahl der Autoren dem von KRAMER und SAINT GIRONS vertretenen Standpunkt an (KLEMMER 1963, BRUNO 1967, BRELIH & DÍUKTC 1974, HONEGGER 1978, WELCH 1983). Ebenfalls schwer­wiegende Argumente Hessen sich hören gegenüber der Validität der von KNOEPFFLER und SOCHU­REK beschriebenen V. u. wettsteint : ihre Validität wurde in den letzten Jahren nur von MERTENS und WERMUTH (1960) sowie OBST (1983) anerkannt. Grösser ist die Zahl jener Autoren, die V.u. rakosiensls weiterhin für eine selbständige Unterart erklärten (KLEMMER 1963, BRUNO 1967, BRE­LIH & DZUKIC 1974, HONEGGER 1978, WELCH 1983). Es gibt in dem ganzen V. urslnil-Formen­kreis nur zwei, bzw. drei Unterarten, deren Validität die meisten Autoren nicht bezweifeln: V. u. ursinii , V. u. renardi und V. u. ebnerl . Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass zur Zeit - vor allem aufgrund der eingehenden Bearbeitung des gesamten Formenkreises von KRAMER (1961) und SAINT GIRONS (1978) - nur fol­gende Unterarten als valld anerkannt werden: V. u. ursinii, V. u. rakosiensls, V. u. renardi und V. u. ebneri . Die Unterarten V. u. macrops , V. u. wettsteinl sowie V. u. anatolica werden als Synonyme der Nominatform, V. u. ursinli betrachtet. Obwohl die Synonymierung genannter Unterarten als wohl begründet erscheint, darf jedoch nicht ausseracht gelassen werden, dass bisher vor allem äussere morphologische Merkmale berücksichtigt und bewertet wurden. Es besteht die Möglichkeit, dass jene Formen, wie z. B. V. u. macrops , die sich nicht nur durch kontinuierliche äussere morphologische Merkmale von den anderen Unterar­ten unterscheidet, vielleicht doch als eine selbständige Unterart betrachtet werden könnte. Autoren möchten darauf hinweisen, dass V. u. macrops vor allem durch anatomische Merkmale von allen übrigen Formen abweicht (siehe Tafel I) und, dass sie in bestimmten Gegenden des Areals der Art einzig und allein V. ursinli vertritt. Aufgrund dieser Erwägungen soll V. u. macrops weiterhin als valide Unterart in Formenkreis V. ursinli eingereicht werden. UNTERSUCHUNGSMATERIAL UND METHODEN Insgesamt standen uns 35 Exemplare zur Verfügung. Die Mehrzahl der Tiere stammte aus Ungarn, und zwar 21 Exemplare aus dem Donau-Thelss-Zwischenstromland und aus der Kleinen Ungarischen Tiefebene, 12 Exemplare aus dem Gebiet Hanság, ausserdem lag uns je ein Exem­plar aus Jugoslawien (Dinara-Geblrge) und Rumänien (Raion la|i) vor.

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