O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 21. (Budapest, 1982)
Peters, G.: Phylogenetische Probleme der Lepidosauria 209-214. o.
VERTE BR A TA HUNGARICA TOM. XXI. 1982 p. 209-213 Phylogenetische Probleme der Lepidosauria* Von G. PETERS Abstract: In the widely accepted system of the recent Lepidosauria are the taxa of Rhynchocephalia and Squamata, as well as the subtaxa of Sauria, Serpentes and Amphisbaenia, all of the same systematic rank. A new evolutionary dendrogram developed by the author reflects better the phylogenetical relationships existing between the different taxa of recent Lepidosauria. « Die schnelle Zunahme der speziellen Erkenntnisse und Informationen in allen analytischen und deskriptiven Disziplinen der Zoologie macht synthetische Untersuchungen auch in der systematischen Herpetologie erforderlich. Zu ihnen gehört die Erarbeitung verifizierbarer StammbaumModelle, die auf den von HENNIG (1950 und später) entwickelten Methoden der phylogenetischen Systematik basieren. Die Situation in der herpetologischen Taxonomie wird diesbezüglich vielfach als unbefriedigend empfunden. Neue Daten, die das typologisch-anagenetisch konzipierte Registratursystem der rezenten Reptilien in Frage stellen könnten, werden häufig nur zögernd und nur teilweise "verarbeitet", obwohl der Glauben anhält, das dies möglich sei. Zu beobachten sind ferner Unkenntnis und Inkonsequenz in der Anwendung der phylogenetischen Methoden bei nicht wenigen Herpetologen. Überdies dominieren nach wie vor typologische Systemansichten und numerische Ähnlichkeitsanalysen. Es gibt jedoch auch zahlreiche Fortschritte, die für weitere Entwicklungen in phylogenetischer Hinsicht offen sind. Dieser erfreuliche Aspekt sei am Beispiel einiger Fragen aus der Lepidosauria-Systematik illustriert, wozu die sogenannten Doppelschleichen, die Amphisbaenia, im Mittelpunkt der Betrachtung stehen sollen. Die letzten Jahre haben grosse Fortschritte in der Erforschung dieser so merkwürdigen und in vielerlei Hinsicht eigenartigen Tiere gebracht. Dies gilt sowohl für die Identifikation und Nomenklatur der Arten und die Subtilsystematik der ganzen Gruppe als auch hinsichtlich ihrer Morphologie, Histologie, Karyogenetik, Ökologie usw. Zahlreiche Forscher waren an der Arbeit beteiligt, allen voran jedoch wohl GANS. Er hat 1978 eine ausgezeichnete Darstellung des heutigen Wissens von den Amphisbaenen gegeben sowie eine profunde Kritik der früheren taxonomischen und phylogenetischen Ansichten. Und schliesslich enthalt seine Monographie bestimmte Schlussfolgerungen darüber, wie die Amphisbaenen fürderhin taxonomisch bewertet werden sollten. * Als Vortrag gehalten auf der Ersten Herpetologischen Konferenz Sozialistischer Länder am 25. August 1981 in Budapest.