O. Gy. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 20. (Budapest, 1981)

Dely, O. Gy.: Über die morphologische Variation der Zentral-Osteuropäischen Bergeidechse (Lacerta vivipara Jacquin) 5-54. o.

Proportion Schwanzlänge - Körperlänge bei den Tieren des Bestandes aus dem sog. Theissrücken ­zwischen den einzelnen Populationen - unabhängig davon, ob sie einander nahe liegende oder weit­entfernte Gebiete bewohnen - keine bedeutenderen Unterschiede feststellen. Bestände, die sich durch niedrigere oder - im Gegenteil - höhere Mittelwerte auszeichnen, kommen im Norden wie auch im Süden des Areals ebenso vor, wie in dem Osten oder im Westen. Es gibt auch zwischen den Popu­lationen aus Gebirgsgegenden und dem Tiefland keinen Unterschied. Die oben ausführlich geschil­derten Untersuchungsergebnisse bekräftigen weder das Bestehen geographischer Klinen noch eine Gliederung der Art in geographische Unterarten. 4./ Ein anderes Bild zeigen die numerischen Merkmale, und zwar unter ihnen vor allem die Zahl der Schuppen entlang der Rückenmitte und der Kehlschuppen sowie die der Schenkelporen und der Lamellen der 4. Zehe des Hintergliedmasses, weiterhin die der Querschuppen um die Körper­mitte-, bezüglich der Mittelwerte der Zahl erwähnter Gebilde lässt es sich nicht nur ein beschränk­ter, sondern in vielen Fällen schon ein bedeutender Unterschied sowohl zwischen den Populationen aus einander nahe liegenden Gebieten als auch aus weitentfernten Gegenden. Zu diesen Unterschie­den zählen auch solche, die gewisse geographisch bedingte klinale Variabilität des betreffenden Merkmale zu beweisen scheinen. Es gibt einige Populationen aus verschiedenen Gebirgsgegenden sowie aus dem Tiefland (wie z.B. Theissrücken, Ócsa, Puszcza Kampinoska, bzw. Vladeasa-, Rodnei-, Bucegi-Gebirge, Baile Herculane, Sinaia usw.), die sich hinsichtlich der Mittelwerte be­stimmter Merkmale so weitgehend voneinander unterscheiden, dass sie - falls keine anderen Um­stände in Erwägung gezogen werden - dazu ausreichen könnten, selbständige Unterarten der Berg­eidechse abzutrennen. Eine Abtrennung dieser Formen als selbständige Unterarten - wie darauf noch hingewiesen wird - scheint uns aber nicht gerechtfertigt zu sein. Bisher haben schon mehrere Autoren auf die Gesetzmässigkeiten einer geographischen Varia­bilität der Körpermasse sowie der Beschuppung hingewiesen. Sie waren bestrebt, die Frage be­antworten zu können, ob es bei dieser weitverbreiteten, unter den verschiedensten klimatischen Bedingungen sowie bei abweichender Bodenbeschaffenheit lebenden Eidechsen-Art zu einer geogra­phischen Unterart-Bildung gekommen ist oder nicht. Von ihnen sollen an dieser Stelle nur jene erwähnt werden, die sich Uber die klinale Variabilität oder die Unterartgliederung der Art ge­äussert hatten. Nach PEBELESIN und TERENTJEV (1963) unterscheiden sich die Bergeidechsen von der Insel Sachalin durch eine grössere Zahl der Schuppen um die Körpermitte sowie eine niedrigere Zahl der Schenkelporen von jenen des Kontinents. Aufgrund dieser Unterschiede betrachten sie die Bergeidechsen der Insel Sachalin als Vertreter einer geographischen Unterart: Lacerta vivipara sachalinensis , der sie alle übrigen Bergeidechsen des eurasiatisehen Kontinents als eine einheit­liche Form (Nominatform) gegenüberstellen. Da aber die Bergeidechsen der Insel Sachalin hin­sichtlich mehrerer Merkmale, wie z.B. der sich vom Westen nach dem Osten allmählich erhöhen­den Zahl der Kehlschuppen in der Mittellinie sowie der in gleicher Richtung abnehmenden Zahl der Schenkelporen (vor allem bei den Männchen), in die gleichen geographischen Kline fallen, die auch für die Bergeidechsen des eurasiatischen Kontinents bezeichnend sind, äussern sich selbst die Beschreiber dieser Unterart ziemlich skeptisch Uber die Objektivität des Bestehens der­selben. Die Beschreiber der anderen Unterart, LAC und KLUCH (1968) haben ebenfalls nur die Bergeidechsen eines abgegrenzten Teiles des Gesamtareals der Art einer eingehenderen Untersu­chung unterzogen.. Sie trennten die Bergeidechsen aus der ostslowakischen Tiefebene aufgrund eines Vergleiches der morphologischen Merkmale mit jenen aus den Gebirgsgegegenden der Slowakei so­wie verschiedenen Teilen der Balkanhalbinsel als eine neue, selbständige Unterart, Lacerta vivipara pannonica, von der Nominatform ab. Die Bergeidechsen aus der ostslowakischen Flachlandspo­pulation unterscheiden sich vor allem durch eine höhere Schuppenzahl rund um die Körpermitte so­wie entlang der Pückenmitte und um die Kehle; da die Unterschiede gegenüber den Bergeidechsen aus den erwähnten beiden anderen Gebieten statistisch gesichert sind, scheint nach Ansicht der bei­den Autoren auch die Unterartberechtigung dieser Form unbestreitbar zu sein. Wie bekannt, zeich­net sich eine Unterart aber nicht nur durch einen genetisch bedingten Merkmalskomplex aus, son­dern auch dadurch, dass sie ein begrenztes Teilareal innerhalb des Gesamtareals der Art besitzt. Bergeidechsen, die Schuppen sowohl um die Körpermitte als auch entlang der Rückenmitte in ähn­lich hoher Zahl besitzen, konnten auch aus anderen Flachlandgebieten Europas nachgewiesen werden, wie z.B. Theissrücken, Puszcza Kampinoska. Andererseits konnten auch in Flachlandgebieten, wie z.B. im Westen des Karpatenbeckens Bergeidechsen gesammelt werden, die sieh durch eine niedrigere Zahl von Schuppen in den erwähnten Körperrichtungen auszeichnen (Lébényszentmiklós).

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