O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 18. (Budapest, 1978)

Dely, O. Gy.: Angaben zur morphologischen Variation der Eidechsenarten Ungarns. 1. Bergeidechse (Lacerta vivipara Jacquin) 7-54. o.

Die eingehende Untersuchung der Kopfschilder brachte eine noch grössere Variabilität und Unausgeglichenheit, eine grössere Zahl von Anoma­lien sowohl in Hinsicht auf das Auftreten von überzähligen Schildern als auch eine beginnende Aufteilung (in Form von Einkerbungen, von unregelmässigen Furchen) von bestimmten Schildern zum Vorschein - als bei den Tieren aus dem Gebiet des Theissrückens. An 3 Individuen von Ocsa war das obere, spitz auslaufende Ende des Rostrale so übermässig verlängert, dass es zwischen den Supranasalien hin­eindringend mit einem Punkt oder durch eine breitere oder schmälere Naht das Internasale berührte und dadurch die - normalerweise - aneinander lie­genden Supranasalia voneinander weit abgedrängt wurden (Tafel I, fig. 6 ). Bei einem anderen Exemplar fand ich zwischen dem Postokulare 1. und dem Parietale beiderseits je ein grosse Schild eingeschaltet. (Dieser Schild hatte FEJÉRVÁRY (1923) an einigen Felsőbabader Exemplaren ebenfalls gefunden und benannte es als orbitoparietal. ) Überzählige Schilder habe ich ziemlich oft beobachtet an unseren Berg­eidechsen aus Ócsa bzw. Donau-Theiss Zwischenstromland. Die Anordnung der beiden Präfrontalia wich an 2 Exemplaren von der typischen ab, indem diese beiden grossen Kopfschilder berührten sich überhaupt nicht, sondern sie werden durch einem schmalen, zwischen ihnen hineingedrungenen Kopf­schild vollkommen getrennt. Diese lange, überzählige mediale Längsschild hat - anderseits - auch das Frontale mit dem Internasale zusammengebunden (Tafel I, fig. 7 und Tafel II, fig. 9). Vollständig abgetrennte, aber ziem­lich unregelmässig angeordnete Schilder habe ich in 18 Fällen gefunden. So hat sich bei einem Exemplar aus dem oberen äusseren Rande des Präfrontale auf der linken Seite ein grösseres Schildchen abgetrennt und hat sich zwischen dem zurückgebildeten Präfrontale und Internasale hineingeschoben (Tafel I, fig. 7. ), im Kopfschild eines anderen Exemplars hat sich ebenfalls ein klei­nes, selbständiges Schildchen von dem linken Frontoparietale getrennt, und zwar am inneren Rande im Vorderteil dieses Schildes; das sich neu heraus­gebildete Schildchen schob sich zwischen dem Frontale und Frontoparietale (Tafel II, fig. 9). An zwei weiteren Exemplaren bildete sich zwischen dem Interparietale und Occipitale je ein kleines rundliches abgerundetes Schild­chen (Tafel I, fig. 7 und Tafel II, fig. 9). Am auffallendsten aber war die Herausbildung von neuen überzähligen Schuppchen im Gebiete der Supraoku­laria. Bei 2 Bergeidechsen aus dieser Population fand ich beiderseits in dem äusseren, unteren Winkel je 1 überzähliges Schildchen (Tafel I, fig. 5 und 7). In 2 Fällen habe ich je ein überzähliges Schildchen in der unteren Ecke des 3. Supraokulare - aber nur auf der linken Seite - gefunden, an einem Tier haben sich an der Berührungslinie des 2. und 3. Supraokulare, am deren Rande, 2 dreieckige überzählige Schildchen abgetrennt, die sich in der Mitte des Kopfschildes mit ihren Spitzen einander berührten (Tafel II, fig. 9). Bei einem anderen Tier hat sich eine ziemlich grosse Schuppe an der Grenzlinie zwischen dem 2. und 3. Supraokulare abgespaltet, dessen grössere Teil in die eigentliche Fläche des Supraokulare 3. , während sein kleinerer Teil in diejenige der 2. Supraokulare gefallen war. Etwas niedriger war die Zahl der Anomalien im Falle der Supralabialia, aber sie war noch immer nicht zu ver­nachlässigen. Es ist erwähnenswert, dass sich sämtliche beobachtete Anoma­lien auf das 3. Supralabiale beschränkten. Bei einem Exemplar spaltete sich von der vorderen Hälfte des Supralabiale 3. beiderseits je ein überzähliges

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