O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 17. (Budapest, 1976)
Wagner, O. S.: Vergleichende chorologische Untersuchungen an Kleinsäugerpopulationen im Karpatenraum 19-86. o.
rums liess sich mit Hilfe des uns zur Verfügung stehenden Sammlungsmaterials (27 Spezies) nachweisen. Bei der Analyse der Ostpalaearktis verwendeten wir, um die qualitativen Aussagen zu erhöhen, neben den Fundortangaben unserer dort noch auftretenden Arten auch die in Sibirien verbreiteten Elemente (nach BOBRINSKIJ, KUSNEZOW und KUSJAKIN, 1965). Es zeigten sich bereits bei der Bearbeitung der Soriciden die für Ausbreitungszentren charakteristischen Artenkonzentrationen (Isoporien) zweitens im Bereich des westsibirischen Tieflandes zwischen den Flüssen Irtysch und Ob um den Tschany-See, drittens um den Süden des B ai ka 1 s e e s sowie viertens am Zusammenfluss von Lena und Aldan (etwa 60 nördlicher Breite und 130 östlicher Länge). Gleichzeitig wurden die Ausbreitungszentrenfunktionen des mandschurischen Primärzentrums erneut bestätigt. Bei einer Form unseres Untersuchungsmaterials (Sicista betulina) - obwohl ihr Areal mehrere Refugialgebiete einschliesst - ist zur Zeit im gesamten kartierten Bereich noch keine subspezifische Gliederung feststellbar. Trotz ihrer eurosibirischen Verbreitung ist sie monotypisch. Ondatra zibethica, als nearktische Immigrantin, lässt in ihrem eurosibirischen Areal bei mannigfaltigen ökologischen Gegebenheiten - wohl wegen ihrer kurzen Anwesenheit im neuen Lebensraum - noch keine subspezifische Differenzierung erkennen. KLEINAREAL-ÜBERSCHNEIDUNGSGEBIETE Angegeben werden in sukzessiver Reihenfolge taxonomisch vergleichbare Arten (Insectivoren, Gliridae, M icrotinae, Murinae) sowie, zusammengefasst, Sicista, Citellus und Crice tus; siehe Abb. 9-28. ) Bereits die Fundortkarten zeigen, dass zahlreiche, von uns behandelte Arten mehrere Verbreitungszentren haben können. In diesen polyzentrischen Artarealen sind die Spezies je nach Isolationsdauer bzw. Grad der Heterogenität der ökologischen Faktorenkomplexe polytypisch. Ein Fehlen von Isolationsschranken führte während der postglazialen Ausbreitungsphase häufig zur Aufhebung vorhandener Disjunktionen. Deshalb finden wir hier statt einer spezifischen nur unterartliche Differenzierungen. SPEZIFISCH UND SUBSPEZIFISCH DIFFERENZIERTE VICARIANTEN Bleiben die Populationen disjunkt allopatrisch über längere Zeiträume,bedingt durch ökologische Ausbreitungsschranken auch in Expansionsphasen, so war zwischen ihnen kein Genaustausch möglich. Dies führte zur Entstehung vicarierender Arten, Diese drangen häufig im Zuge der Ausdehnung ihrer Areale in gleiche Lebensräume vor, wo sie heute sympatrisch vorkommen können. Die nur subspezifisch differenzierten Populationen treten dagegen nur vicariant allopatrisch auf;denn zwischen ihnen besteht eine Interfertilität, welche wir in den Berührungsgebieten in Form von Hybridbelts an unbegrenzt fruchtbaren Nachkommen feststellen können.