O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 17. (Budapest, 1976)

Wagner, O. S.: Vergleichende chorologische Untersuchungen an Kleinsäugerpopulationen im Karpatenraum 19-86. o.

Der Unterwuchs und damit auch die Nährung bietenden Pflanzen konnten nur in Wassarnähe weiterexistieren. Die zum Teil vom Menschen angesiedelten Eichenwälder haben kaum Busch-Gras-Vegetation. Oftmalige Fangversuche erbrachten nicht einmal eine Ausbeute von 1 %.Beiderseits des Baches jedoch, bis zu 50 m vom Wasser entfernt, betrug der Fang-Durchschnitt 7-9 %. Die relative Artenarmut der Population ist auffallend. Es kommen nur die folgenden Spezies vor: Clethrionomys glareolus, Sorex araneus (in geringer Zahl bis höchstens 10 m vom Bach entfernt) sowie - sehr zahlreich - Neom ys fodiens und Neomys anomalu s. Rattus norvegicus lebt in der Nähe von Stallungen und Wassermühlen. Am weitesten vom Wasser entfernt fanden wir Apodemus flavicollis und Apodemus sylvaticus. Nur die beiden Apodemus­Arten besiedelten hier auch die Biotop­grenzen, nämlich das Übergangsgebiet Eichenwald-Getreideanbaufläche (vgl. hierzu auch HAMAR und SUTOVA 1965). Imfastreinen Buchenwald über 600 m fanden wir nur noch 3 Formen, wovon 2 nahrungsökologisch für einander eine Konkurrenz bedeuteten: Sorex araneus , Apodemus sylvaticus und Apodemus flavicollis. Apodemus sylvaticus und Neomys fodiens konnten zahlreich nachgewiesen werden. Nur zweimal gelang es, Pitymys subterraneus zu fangen. Das quantitative Verhältnis der einzelnen Arten zueinander spiegelt die ökolo­gischen Gegebenheiten im Biotop wieder. Nur dreimal konnte die Feuchtigkeit liebende Clethri on omys glareolus, jeweils nur in unmittelbarer Bachnähe, gefangen werden. Im gleichen Raum und bei gleicher Anzahl der Fallennächte erhielten wir jedoch 26 Apodemus sylvaticus und einige Apodemus flavicolli s. Am wenigsten wurden Neomys fodiens und Neomys anomalus von den ungünstigen trockenen klimatischen Bedingungen betroffen. Denn solange der Bach Wasser führt, bleiben ihre Biotope optimal. Es wurden 36 Exemplare gefangen. Jeweiter wir uns dem feuchteren Nadelwaldgürtel näherten, desto mehr verschob sich das Verhältnis zugunsten der Soricidae . Im fast reinen Abie s alba­Bestand war Neomys fodiens am Wasser vorherrschend. Sorex araneus und die wenigen Apodemus , die wir hier fingen, gingen weiter entfernt vom Bach (etwa bis 150 m) in die Fallen. Auch weit entfernt vom Bach und in ungünstigen Jahren finden diese Spezies damit offensichtlich noch ihnen ge­mässe Feuchtigkeitsbedingungen. Wir beobachteten in diesem Bereich am Jara-Fluss in etwa 5-6 aufeinander­folgenden Fällen eine alternierende Verteilung von Apodemus flavicolli s und Neomys fodiens . Die Areale der Arten, die sich jeweils über eine Breite von 150-170 m erstreckten, waren durch "leere Zonen" von 100-200 m Breite voneinander getrennt,obwohl Vegetation und Bodenbeschaffenheit offensichtlich völlig homogen waren. Ich vermute in diesen Räumen Gebiete, die bei Gradationen als erste besiedelt werden.

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