O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 17. (Budapest, 1976)
Wagner, O. S.: Vergleichende chorologische Untersuchungen an Kleinsäugerpopulationen im Karpatenraum 19-86. o.
Um möglichst grosse Serien und damit Sicherheit für die Bewertung der Habitatbindung zu erhalten, wurden Kleinsauger mit 250 Schlagfallen, 50 Lebendfallen sowie durch Ausgraben und Au sgiessen gefangen (zur allgemeinen Fangmethodik soll hier nur auf die Darstellung von GAISLER und KRATOCHVIL, 1966 verwiesen werden). Meist konnten wir "traplines" serpentinenartig nach oben ausrichten, wobei wir die Fallen im "5-Schritte-Abstand" stellten. Die Sammlungen wurden in den Gebirgsbiotopen entsprechend den Biomfolgen systematisch durchgeführt, um ein möglichst genaues Bild über die vertikale Verteilung der Taxa in ihrem Lebensraum zu erhalten. Manchmal mussten wir jedoch die Fallenlinien entlang von Gebirgsbächen (die durch die verschiedenen Pflanzengürtel von der Latschen- bis zu der Eichenregion verliefen), ziehen, da nur hier Nager, wie Insectivoren nachgewiesen werden konnten. Darüber hinaus wurden auch an den Pflanzen-Assoziations-Grenzen gute Fänge erzielt. Niemals waren mehr als 15 % der Fallen "besetzt" (vgl. hierzu die Ergebnisse von PETRUSEWICZ, 1963, TKATSCHENKO, 1962). Die Lebensstätten wurden reproduzierbar festgehalten (pflanzensoziologische Daten, Fotografien, Bodenbeschaffenheit, Exposition und die mit Hilfe eines Höhenmessers ermittelte Höhe). Die Karpaten-Biotope zeichneten sich während unserer Untersuchungszeit durch eine ungünstige Fruktifikationsperiode aus. Deshalb fanden wir die "Standard-Populationen" oft nur an ökologisch besonders günstigen Stellen. Die gefangenen Tiere wurden zur Kontrolle der Ektoparasiten einzeln in Leinensäckchen gegeben und mit Chloroform behandelt. Die Untersuchung der Viscera auf Endoparasiten erbrachte in vielen Fällen positive Ergebnisse. Sie wurden durchgeführt von MATSKÁSI, MÉSZÁROS, MURAI und SZABÓ, die hierüber an anderer Stelle berichten werden. Um die Tiere genauer studieren zu können, wurden von einigen Arten Lebendfänge gemacht. Leider starben alle Soriciden schon nach einigen Stunden. Die Gefangenschaftsbeobachtungen ergänzen die im Freiland gemachten Untersuchungen. Für die biometrische Analyse der Populationen wurden folgende Messungen vorgenommen (siehe Abb. 8. ): Neben den Körpermassen wie Kopf-Rumpf-Länge (KR), Schwanz- (S), Hinterfuss- (HF) und Ohrenlänge (0) wurden auch Masse des Craniums festgehalten. Es wurden die Werte von Condylobasallänge (CB.L.). Jochbogenbreite (JB), Interorbitalbreite (IB) und Schädelkapselbreite (Sch. B. ), Unterkieferlänge (U.k. L. ), Unterkieferhöhe (U. k. H. ), Rostrumlänge (RL), Diastema (Dias), Hirnkapselhöhe (H. k. H. ), Obere Zahnreihenlänge (OZL.) sowie Kopf-RumpfSchwanz-Index (KR-S) ermittelt.Die Messungen erfolgten mit einer Schieblehre (Angaben in mm) und mit einer Briefwaage (Angaben in g). Wo es der Sexualdimorphismus erfordert, werden die Masse der weiblichen (QQ) und der männlichen Tiere (6ó) sowie der juvenilen (juv.) und der adulten (ad. ) Individuen angegeben.