O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 15. (Budapest, 1974)
Szunyoghy, J.: Eine weitere Angabe zum Vorkommen des Nerzes in Ungarn, nebst einer Revision der Nerze des Karpatenbeckens 75-82. o.
Aus den obenerwähnten Gründen habe ich bei der Revision nur die Ventralseite des Schädels unserer Tiere in Betracht gezogen. ELLERMAN und MORRISON-SCOTT (1951, p. 263) erklären die von ÉHIK beschriebene Unterart M . lutreola hungarica für synomyn mit M. lutreola transsylvanica ÉHIK. Als ÉHIK im Jahre 1932 die neue Unterart M. 1. hungarica in die Literatur einführte, standen ihm 4 alte ausgestopfte Exemplare zur Verfügung (Inv. No 1845/3. a. , 3.b., 3.c. und 3. d.). Für Typenexemplar erklärte er das Tier Inv. No 1845/3. a. Um den Schädel der Tiere untersuchen zu können, Hess er sämtliche Schädel aus den montierten Tieren herausnehmen. Es stellte sich heraus, dass die in den alten Präparaten enthaltenen Schädel keine Nerzschädel waren, sondern im Falle des Exemplars Inv. No 1845/3.b. und 1845/3.c. je ein Iltis-Schädel, beim Exemplar Inv. No 1845/3.d. jener einesjungen Baummarders war. Nur im Exemplar Inv. No 1845/3. a. fand er einen Schädel, den er zuerst als einen Nerzschädel betrachtete. Nach MÉHELY's Angaben (1898) wurden sämtliche Exemplare im Jahre 1842 in den Wäldern von Gáder (Kom.: Turócz) erlegt. In das Inventarbuch der Säugetiersammlung unseres Museums wurden aber die Tiere nur drei Jahre später (im Jahre 1845) eingetragen als Geschenk des Sammlers, Baron RÉVAI. Da über das Skelett der Tiere keine Bemerkungen im Inventarbuch aufzufinden sind, müssen wir annehmen, dass es nur die Bälge waren, die in den Besitz des Museums gelangten. Zur Aufstellung montierter Exemplare waren aber Schädel entsprechender Grösse unbedingt notwendig gewesen, und sie wurden mit jenen von anderen üblichen marderartigen Raubtieren ersetzt. Auf diese Weise gelangten also Iltis-und Baummarder-Schädel in die montierten Exemplare. All dies schrieb ÉHIK als Kustos des Säugetiersammlung eigenhändig auf die Platte der ausgestopften Tiere. Auf dem Schädel des für Typenexemplar ausgewählten Tier (Inv. No. 1845/a.), den er zuerst für einen Nerzschädel hielt und auch bei der Beschreibung der neuen Unterart hungarica berücksichtigt hat (trotzdem, dass das Occipital-Gegend entfernt wurde), fielen ihm einige Iltis-Züge auf. Darüber äusserte er sich bei der Beschreibung der neuen Unterart folgenderweise: "Hirnschädel weniger rundlich, der Form des Hirnschädels des gemeinen Iltisses sich nähernd. .." und weiter unten "Paukenbein auffallend aufgetrieben, wie beim Iltis, sogar seine Gestalt ist mehr dreieckig, aislänglich mandelförmig" (ÉHIK, 1932, p. 142). Als er nach Jahren in Ruhestand getreten war, bat er mich diesen fraglichen Schädel eingehender zu untersuchen. Der Schädel hat sich in der Tat für einen Iltis-Schädel erwiesen, der wahrscheinlich von einem jüngeren Weibchen stammt. Als Iltis-Merkmale des Schädels gelten folgende: 1. Hirnschädel kurz und breit - beim Nerz dagegen länglicher und schmäler (Abb. 2.). Dieses Iltis-Merkmal des Schädels lässt sich vor allem auf der Oberseite des Schädels beobachten; Ventralseite wegen der Entfernung des Occipitale zur Charakterisierung unbrauchbar! - 2. Paukenblase merklich aufgetrieben, in ihrer Form breit dreieckig, während für den europäischen Nerz weniger aufgetriebene, flache, mandelförmige Paukenblase bezeichnend ist. - 3. Jochbogen kräftig, mit gut wahrnehmbarem Postorbitalfortsatz; beim Nerz ist der Jochbo— gen viel schwächlicher und der Postorbitalfortsatz ist höchstens nur in Spuren vorhanden. - 4. Gebissviel kräftiger als beim Nerz. - 5. Das Fehlen eines Kammes über der Sagittalnaht, sowie die niedrige Lambdanaht sprechen für ein jugendliches Iltis-Weibchen.