O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 15. (Budapest, 1974)

Stohl, G.: Über die morphologischen Unterschiede einiger ungarischer Microtus arvalis- Bestande 53-66. o.

Vertebr. Hung. XV. 1974. Über die morphologischen Unterschiede einiger ungarischer Microtus arvalis-Bestände STOHL, Gábor Naturwissenschaftliches Museum, Budapest ABSTRACT: Author analyzed the variations and correlations of some morpholo­gical characters (cranial and body measurements) in 5 populations of the field­vole ( Microtus arvalis /PALL./) from different parts of Hungary. Author con­sidered: the differences between the examined populations as the result of the well-known fact that following the breakdown of a gradation, great territores be­come depopulated and occupied again only by a small number of "founder" ani­mals from the reserve areas. During the arising of such populations genetic drift often changes the characteristical features of the small founder group in a single way. Jahrhundertelange Beobachtungen beweisen, dass die Feldmaus ( Microtus arvalis/ PAL­LAS, 1779/) - Bestände in gewissen Zeitabständen immer wieder in eine Übervermeh­rung übergehen. Zu solchen Massenvermehrungen kommt es aber - aus leicht einsicht­baren Gründen - immer in den sog. Akkumulator-Gebieten der Art, also in Kulturbio­topen. Die nach dem Zusammenbruch der Massenvermehrung leer gewordenen Akkumu­latorgebiete werden dann langsam von den angrenzenden Gebieten aus wieder besiedelt. Die Massenvermehrungen, die zur Entstehung von äusserst dichten und aus zahlreichen Individuen bestehenden Populationen führen, lassen sich also auf eine verhältnismässig niedrige Zahl von Gründer- ("founder"-) Tieren zurückführen. An verschiedenen Tier- und Pflanzenarten durchgeführte populationsgenetische Unter­suchungen, aber auch planmässige Zuchtversuche, haben den eindeutigen Beweis ge­bracht, dass in solchen Populationen, die aus einer niedrigen Anzahl von Gründer-Tie­ren hervorgegangen sind, die auf die Gründer-Tiere liefernde Ausgangspopulation be­zeichnenden Genfrequenzen infolge des sog. genetischen Driftes ("genetic drift") eine weitgehende Verschiebung erleiden können. Es ist selbstverständlich, dass eine verän­derte Genfrequenz auch in jenen oder anderen morphologischen Merkmalen der betref­fenden Population feststellbar wird. Populationsgenetisch besteht also die Möglichkeit, dass ein Feldmausbestand, welcher infolge einer Massenvermehrung aus einigen wenigen Gründer-Tieren hervorgegangen ist, in seinem Gen-Pool deutlich von anderen Bestanden abweichen wird. Die aus Mas­senvermehrungen entstandenen Bestände könnten also - infolge des genetischen Driftes - auch dann voneinander abweichen, wenn die Gründer-Tiere dieselben Genfrequenzen besessen hätten. Selbstverständlich werden die Unterschiede noch grösser, wenn schon die Gründer-Tiere abweichende Genotypen besassen.

Next

/
Thumbnails
Contents