O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 12. (Budapest, 1971)
Keve, A.: Aus den Notizen der Forscherfahrt Dr. N. Vasváris in Kleinasien 51-68. o.
maligen Reisen damals schon Erfahrungen gesammelt hatte. Folgen wir dem Gedankengange Dr. VASVÁRI's, so haben viele Teile Kleinasiens eine unleugbare Ähnlichkeit mit ungarischen Steppen, Natron- und Karstgebieten, sowie mit gewissen Strichen Siebenbürgens aufzuweisen. In seiner Auffassung wurde VASVÁRI durch den Umstand bestärkt, dass zur Zeit als er sich mit dem kleinasiatischen Reiseplan zu beschäftigen anfing, einige Vogelarten, vom Balkan vordringend, ihr Areal in nördlicher und nordwestlicher Richtung ausbreiteten, was wohl zu dem Schlüsse führen mag, dass Klelnasien in der Gestaltung der ungarischen Fauna eine nicht unwesentliche Rolle zufällt; wollen wir nun die Entwicklung und die weiteren Verbreitungsmöglichkeiten der ungarischen Fauna studieren, so müssen wir auf das Frühere zurückgreifen und dem Ursprünge nachgehen. Die ökologischen Besonderheiten der einzelnen Vogelarten sind in ihren ursprünglichen Umständen zu prüfen, wofür sich eben Kleinasien eignet« DANFORD hielt es für wichtig, die Zusammensetzung der kleinasiatischen Faunaelemente im Zusammenhange mit den verschiedenen ökologischen Gegebenheiten des Landes zu prüfen. Derselbe Gedanke, aber schon in konkreterer Gestaltung, leitete VASVÁRI in seinen Erwägungen. Sein Forschungsziel war nicht die Faunistik, noch weniger die taxonomisChe Klärung einzelner kleinasiatischer Vogelarten - obwohl er sich der Wichtigkeit dieser Fragen bewusst gewesen sein dürfte - sondern die Ökologischen Zusammenhänge. Daher beschränkte er sich in seiner Sammeltätigkeit nicht nur auf Vögel, sondern er sammelte zoologische Proben im allgemeinen, einen besonderen Wert auch auf die Einbringung bromatologischen Materials legend. VASVÁRI verweilte mit seinen Ideen nicht in den Grenzen des rein Theoretischen, er dringte ins Praktische, zur angewandten Methodik vor, indem er z.B. der Meinung war, dass die Abwehr der aus dem Mediterraneum herkommenden Schädlinge nur dann erfolgreich durchführbar sei, wenn wir ihren ursprünglichen biologischen Bedingheiten und Ansprüchen in ihrer Urheimat, in Kleinasien nachforschen. Von VASVÁRI ganz unabhängig, formulierte Prof. SCBTMITSCHEK diesen Gedanken einige Jahre später nioht nur prägnanter, er verwirklichte ihn auch.