O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 10/1-2. (Budapest, 1968)

Boros, I. ; Dely, O. G.: Einige Vertreter der ungarischen Zoologie an der Wende des 19.-20. Jahrhunderts und die wissenschaftshistorische Bedeutung ihrer Tätigkeit 2. Géza Gyula Fejérváry (1894-1932) 45-142. o.

achreibt den Anzeichen nach, zumindest mit den Augen der Biologen gesehen eine solche Erscheinung, die kaum Gegen­stand einer Polemik sein kann. Es ist nämlich eine allge­meinbekannte anatomische Tatsache, die keiner Ergänzung be­darf, dass die zweite Zehe des Pusses bei den antropomorphen Affen und den Naturvölkern (z.B. bei den australischen Urbe­wohnern) länger ist als die kräftig entwickelte und dicke Grosszehe. Als jedoch diese „zum Greifen und Klettern einge­richtete Struktur" durch den Zwang des emporgerichteten Gan­ges mit den Muskeln, Adern, Nerven zusammen die Gesamtlast des Körpergewichtes zu tragen begann, wandelte sich der für die Tierahnen charakteristische primitivere Puss zu einem normalen, ausgesprochen menschlichen Puss um, an welchem die Grosszehe gewöhnlich länger ist als die zweite Zehe oder es flfi zeigt sich zwischen ihnen kaum irgendwelcher Unterschied. Als Erbe erscheint diese Erscheinung jedoch bei den unter primitiven Verhältnissen lebenden Völkern bzw. Volksstämmen in erster Reihe auch gegenwärtig in der älteren Form. Bei den Griechen und Römern übte der sich in die Vertiefung zwi­schen der Grosszehe und der 2. Zehe befindliche Riemen - al­ler Wahrscheinlichkeit nach - einen solchen Reiz aus, der sich auf die Wirkung der Greiffunk+ion der beiden Zehen - sowie dies FEJÉRVÂRY und die Mehrheit der ' Archäologen richtig auslegten - zur Entstehung des bereits behandelten Umstand es führte. Aus dem Umstand, dass die Darstellungen der neuesten, die Anatomie des Menschen behandelnden, von uns durchgesehenen Standardwerke und anatomischen Atlanten, in dieser Hinsicht bezüglich des jetzigen Zustandes ziemlich mannigfaltig sind, müssen wir darauf schliessen, dass es sich um einen noch nicht ganz stabilisierten Prozess han­delt. Zwischen den beiden Fingern kann nämlich eine Diffe­renz in der Länge oft kaum festgestellt werden, in den mei­sten Fällen beträgt sie bloss einige Millimeter und nur sel­ten mehr. Seiner mit der Osteologie, Phylogenie und Systematolo-

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