O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 10/1-2. (Budapest, 1968)

Boros, I. ; Dely, O. G.: Einige Vertreter der ungarischen Zoologie an der Wende des 19.-20. Jahrhunderts und die wissenschaftshistorische Bedeutung ihrer Tätigkeit 2. Géza Gyula Fejérváry (1894-1932) 45-142. o.

den militärischen oder politischen Laufbahnen offen; sein Grossvater war einer der beliebtesten Männer und naher Ver­trauter des Königs Franz Joseph I. Auch im Kreise seiner Verwandtschaft (Baron BURIÍ2T usw. ) gehörten mehrere den Vor­nehmen des kaiserlichen und königlichen Hofes an. Geburts­mässig gehörte er einer solchen gesellschaftlichen Schicht an, deren Lebensideal ganz anderes wie da3 der mittleren Klassen im allgemeinen war, von den Plebeiern gar nicht zu reden. Dennoch war er nicht von den Kriegstaten seiner Ahnen begeistert, ja selbst der gewohnte, bei uns in Ungarn beson­ders und typisch den adeligen und aristokratischen Traditio­nen entspriessenden Geltungsdrang für die politische Bahn fehlt aus ihm ebenfalls. Hierzu wären ihm alle Möglichkeiten und Gegebenheiten in besonderem Masse zur Verfügung gestan­den. Er wollte auch nicht den Weg der ernsteren jungen Mag­naten betreten: die Jus studieren oder sich in das Studium der Wissenschaften nationalen Charakters - der nationalen Sprachwissenschaft, Literatur, Geschichte oder Volkskunde vertiefen. Wahrscheinlich brachten In ihm seine angeborenen Gegebenheiten, unter diesen sein frühzeitig zur Geltung ge­kommenes Interesse, seine Erziehung, Lektüren, Reisen, die Natur, vor allem die Lebewelt und die sich damit befassenden Wissenschaften, unter diesen vor allem die Zoologie den Ge­danken zur Reife, dass für ihn nur das in der Erforschung dieser tätige und beschauliche Leben: der „Bios theoreticos" das schönste und gehaltreichste Lebensideal sein kann. Koch ganz jung, als er Mittelschulstudent war, bildete sich in ihm das Berufsgefühl, die Ambition, um der Geisteselite an­gehören zu wollen, aus. Der auffallend ernste, geschlossen scheinende Student erweckte den Eindruck eines frühreifen Erwachsenen und zog die Aufmerksamkeit auf sich. Erschien er z.B. in Begleitung seines Erziehers in Pécs zu dieser Zeit und spazierte er seine Pelerine zusammengefasst in der Stadt oder auf dem Mecsek, wirkte er wie ein im Gel ehrt entalar ein­herschreitender Professor mit Kindergesicht, hinter dem die

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