O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 10/1-2. (Budapest, 1968)

Boros, I. ; Dely, O. G.: Einige Vertreter der ungarischen Zoologie an der Wende des 19.-20. Jahrhunderts und die wissenschaftshistorische Bedeutung ihrer Tätigkeit 2. Géza Gyula Fejérváry (1894-1932) 45-142. o.

I. SEINE PERSÖNLICHKEIT ; PER GESELLSCHAFTLICHE HINTERGRUND UND SEINE PERSÖNLICHEN GEGEBENHEITEN Bereits seine Herkunft sicherte ihm in der ungarischen Zoologie eine Originalität. Er ist nämlich Mitglied der Aris­tokratie, ein Umstand, den er auch in den Äusserlichkeiten zum Ausdruck gebracht hat. Er war ein Mensch von gutem Äus­seren, eher hoch, als von mittlerer Gestalt. Sein einen ern­sten Verstand widerspiegelndes Antlitz mit dem Monokel, sein kultiviertes, in seinem Gespräch und in jeder seiner Bewe­gung eine hochgradige Intelligenz zum Ausdruck bringendes Verhalten, verrieten bereits auf den ersten Blick, dass er keine alltägliche Erscheinung war. Obwohl er auf der wissen­schaftlichen Bahn nicht unser alleiniger Aristokrat ist ­ihm sind ja bereits Baron LORÁND EÖTVÖS, unser weltberühmter Physiker, Baron FERENC NOPCSA, gleichfalls ein in aller Welt anerkannter Paläontolog, ja selbst Graf BÉLA HALLER (1858­1914), der nach der Jahrhundertwende an der Universität zu Heidelberg als Zoologe ausserordentlicher Professor der Zoo­logie war, vorangegangen - jedoch sein fast kometenartiges Erscheinen im wissenschaftlichen Leben ist in gewisser Hin­sicht dennoch auffallender als das der erwähnten. Seine alte Familie von szeklerischer Herkunft, die be­reits im Jahre 1570 geadelt wurde, konnte sich vor allem mit hochrangigen Soldaten rühmen. Sein Urgrossvater war kaiser­licher und königlicher Feldmarschalleutnant , sein Grossvater GÉZA FEJÉRVÁR Y - der in den Baronstand erhoben wurde - Gene­ral der Infanterie und Staatsmann, der eine Zeit lang, noch In der Monarchie Kriegsminister und schliesslich Minister­präsident Ungarns war. Sein Vater war gleichfalls hochge­stellter Staatsbeamter, unter anderem lange Zeit hindurch Obergespan von Pécs und auf diese Weise standen vor dem jun­gen Baron fast alle, in Ungarn damals den Aristokraten einen raschen Emporstieg und selbst die höchste Karriere sichern-

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