Gábor Eszter: Die Andrássy Straße - Unser Budapest (Budapest, 2002)

rechten Seite plazierte Erker mit Giebel, paaren das Malerische der alt­deutschen Architektur mit der Freiheit und Ungebundenheit des Villenstils. Ursprünglich deckten grüne Ziegeln das Dach. Petschacher und Henrik Schmall waren die ersten, die bürgerlichere Schönheit der deutschen Renaissance in der Budapester Architektur einhührten. Auf) dem reich verzierten Spätrenaissance-Giebelauhsatz des Villentors erscheint in einem Medaillon auch der aus der Wand hervorspringende Kopf) Petschachers. Darunter das Motto und die Jahreszahl. Im Lau/je derzeit wurde die Villa um­gebaut. nach hinten zu wesentlich vergrößert, die Hauptfiassade blieb glück­licherweise in ihrer alten Form bestehen." Dies wurde 1932 niedergeschrieben. Seither ist das grüne Ziegeldach verschwunden, die mit dem weißen Stein kon­trastierenden roten Ziegelmauern gelangten unter einen Bewurf, vom Porträt Petschachers blieb nur der Hals übrig. Der Giebel über dem auskragenden Erker ist verschwunden. Verschwunden ist auch der — von Ervin Ybl gar nicht erwähn­te — Gartenausgang, die Pergola-Terrasse auf der linken Seite sowie der Giebelschmuck über den Fenstern. Im Austausch dafür erhielt das Gebäude zur Straße hin ein zweites und ein Dachgeschoß. Zum Hof hin hatte man schon 1901 einen Gebäudeflügel gebaut. In der Villa gab es ursprünglich eine zweigeschos­sige Wohnung. Nach dem Umbau entstanden auf jedem Geschoß separate Woh­■ Weininser-Villa (Andrássy út 126) 55

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