Gábor Eszter: Die Andrássy Straße - Unser Budapest (Budapest, 2002)

■ Bulyovszky-Villa (Andrássy út 124) sosehr zeigt es sich ín jedem Zug, daß ihr Crschaffer nicht dazu berufen ist, diesen Stil weiter zu entwickeln." Es gab jedoch auch anerkennenden Wider­hall. M. Erdész lobte in der Zeitschrift Fővárosi Lapok (Hauptstädtische Bätter) neben der anspruchsvollen Dekoration und Inneneinrichtung die technische Ausstattung des Gebäudes, das „Wasser-, Gas- und Telefonnetz". Letzteres deu­tet darauf hin, daß der Erbauer schon ab ovo mit anspruchsvolleren Mietern rechnete. Tatsache ist, daß in den 1890er Jahren der belgische und der engli­sche Konsul zu den Mietern gehörte, später Baron Kálmán Kemény, der Vize­präsident des Magnatenhauses. Das Nachbarhaus (Andrássy út 126) wurde nicht so sehr kritisiert. Ervin Ybl, der die ursprüngliche Form des Gebäudes wohl noch gesehen hatte, schrieb mit größter Anerkennung darüber: „1875 baute Gusztáv Petschacher die Villa Andrássy út 126 für Vince Weninger (1834—1879). dem Direktor der Ungari­schen Allgemeinen Kreditbank, dem späteren Schwiegervater des Meisters. Dieses Gebäude von harmonischer Wirkung und reich an feinen Details war das erste Werk Petschachers, in welchem sich schon sein großes Talent zeigte. Fr verarbeitet reine deutsche Renaissanceformen, die eher auf) den Fassaden der Nürnberger Bürgerhäuser und Heidelberger Schlösser erschei­nen, verwendet und gruppiert diese jedoch den Notwendigkeiten der mo­dernen Villa entsprechend. Die Asymmetrie des Gebäudes, der au/) der 54

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